Großmehring
Schlüsselübergabe per Tablet

Qiang Zhou hat mit seiner Firma ZD Automotive neues Domizil im Interpark bezogen

26.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:39 Uhr
Führung durch die Büroräume: ZD-Geschäftsführer Qiang Zhou (oben, von links) erläutert OB Christian Lösel, Landrat Anton Knapp und Bürgermeister Ludwig Diepold seine Pläne. Das neue Gebäude (unten) ist ganz in Rot gehalten. −Foto: Schmidll

Großmehring (DK) Dass es sich bei der ZD Automotive GmbH, die gestern in der südlichen Erweiterung des Interparks auf Großmehringer Gemarkung ihr neues Firmengebäude offiziell eröffnet hat, um ein Hightech-Unternehmen handelt, war nicht nur beim Rundgang durch die Büroräume am Junkers-Ring sofort ersichtlich.

Auch der Ingolstädter Architekt des roten Gebäudes, Hans-Georg Göbbel, passte sich bei der Schlüsselübergabe an die ZD-Welt an und übergab nicht wie sonst üblich einen Schlüssel aus Messing oder Brezenteig, sondern als Bild auf einem Tablet an ZD-Gründer und Geschäftsführer Qiang Zhou.

Zhou hatte ZD Automotive erst im Juli 2012 als Zwei-Mann-Betrieb im Existenzgründerzentrum (EGZ) Ingolstadt gegründet. Auf nur 20 Quadratmetern Bürofläche im Souterrain des heutigen China-Zentrums Bayern startete Zhou mit Entwicklungsdienstleistungen und Produkten rund um Infotainment-Systeme und autonomes Fahren. Nach einem durchschnittlich 30-prozentigen Wachstum pro Jahr habe ZD Automotive heute schon über 300 Mitarbeiter weltweit, mit etwa 200 davon die meisten in der 2013 eröffneten China-Zentrale in Peking. Weitere sind in den 2014 in Nanjing und 2016 in Shanghai gestarteten Filialen beschäftigt. Der "Schwerpunkt der Entwicklung" liege aber nach wie vor in der Region Ingolstadt, wie Zhou vor den zahlreichen Gästen betonte.

Auf den etwa 1000 Quadratmetern Bürofläche und weiteren 400 Quadratmetern für Werkstätten und Lager im Erdgeschoss - momentan sind in Großmehring insgesamt rund 40 Mitarbeiter tätig - sei nun "genügend Platz für Expansion". Denn Wachstum hält Zhou für unabdingbar, nur so könne ZD Automotive auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben. Wie Zhou gegenüber unserer Zeitung sagte, soll das jetzt fertiggestellte Gebäude für etwa 100 bis 120 Mitarbeiter aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: "Wir wollen erweitern. " Dazu solle das bestehende Gebäude quasi gespiegelt und das zweite eins zu eins daran angebaut werden. Mit einer Ausnahme: "Eventuell nur für Büros. " Allerdings bekommt auch Zhou den Mangel an Informatikern, Elektrotechniken und Entwicklern zu spüren. Um diesem Problem zumindest teilweise begegnen zu können, sind auch schon einige Mitarbeiter aus China hierher gekommen, einige weitere sollen folgen.

Diese Zielstrebigkeit passt auch in das Bild, das OB Christian Lösel (CSU) - "ein Freund des Reichs der Mitte", wie Moderator Hannes Schleeh, der EGZ-Geschäftsführer und Leiter des China-Zentrums Bayern, sagte - von Zhou zeichnete. Er beweise Unternehmergeist und zeige soziale Verantwortung, so Lösel. Ein Beleg dafür sei, dass Zhou erst vor 16 Jahren sein Studium begonnen habe und jetzt schon Chef von mehr als 300 Mitarbeitern sei. Lösel betonte aber auch, dass die 2014 aufgelegte China-Strategie von Stadt und Region "hervorragend gelungen" sei. Ohne die vielfältigen Verflechtungen mit China gebe es heute Leerstände im EGZ, zeigte er sich überzeugt.

Eichstätts Landrat Anton Knapp (CSU) nannte ZD Automotive ein "erstklassiges Beispiel erfolgreicher deutsch-chinesischer Zusammenarbeit". Auf einer Grundstücksfläche von 4000 Quadratmetern und mit einem Investitionsvolumen, "das an die zwei Millionen Euro herangeht", sah er zudem "ein geglücktes Bauprojekt". Mit starkem Fokus auf die Bedürfnisse seiner Kunden aus dem Mobilitätssektor arbeite ZD Automotive stetig innovativ, lobte Knapp.

Großmehrings Bürgermeister Ludwig Diepold (UW) schließlich nannte die ZD-Ansiedlung einen "echten Gewinn für die Region und Großmehring". Der Interpark Süd zeige sich damit erneut als "Standort für Mobilität und Digitalisierung". Für ZD Automotive sei die Eröffnung ein "Grundstein für weiteres Wachstum", prophezeite Diepold.