Geisenfeld
Schlagabtausch um Kickbox-Event

12.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:21 Uhr

Der WM-Kampf von Jens Lintow im März 2009 (Foto) bleibt vorerst das einzige Kickbox-Event in Geisenfeld. Das stand eigentlich schon vor der Stadtratssitzung fest. Trotzdem kam das Thema noch auf die Tagesordnung und führte zu einem Schlagabtausch.

Geisenfeld (kog) Geht es um das Thema Kickboxen, wird auch im Geisenfelder Stadtrat mit harten Bandagen gekämpft. In der schwarzen Ecke Gabriele Bachhuber (CSU), in der roten Wolfgang Hollweck (USB). Dabei war der Kampf eigentlich schon vorher am grünen Tisch entschieden gewesen. . .

Konkret ging es in der Sitzung um eine Anfrage des früheren Kickbox-Weltmeisters Jens Lintow auf Überlassung der Volksschulturnhalle für einen WM-Kampf seines Schützlings Johannes Wolf am 26. März. In dieser Halle hatte der Wahl-Geisenfelder Lintow bekanntlich im März 2009 vor über 500 Zuschauern einen der letzten Kämpfe seiner aktiven Laufbahn ausgetragen.

Enorm viel Dreck

Jetzt also eine Neuauflage mit einem anderen Kämpfer? Von CSU/UL-Fraktionschefin und Volksschulrektorin Gabriele Bachhuber kam hierzu ein klares Nein. Grund: die negativen Erfahrungen beim Lintow-Kampf vor knapp zwei Jahren. Seitdem habe man "keinen neuen, sondern nur mehr einen reparierten Boden", und es habe sogar Sportunterricht ausfallen müssen, weil die Halle erst noch gesäubert werden musste. "Aber auch außen he-rum gab es enorm viel Dreck", berichtete Bachhuber. Mit so etwas solle man in Geisenfeld lieber warten, bis die Dreifachhalle fertig ist, schlug sie vor. Hier brachte sich nun Bürgermeister Christian Staudter in die Diskussion ein. In Vohburg habe man bereits eine solche Dreifachhalle, und dorthin habe sich Lintow mittlerweile auch gewandt – mit dem Ergebnis, "dass man dort die Kickbox-Veranstaltung mit Handkuss nimmt". Somit habe sich das Thema für Geisenfeld erledigt, betonte Staudter, der jedoch offen ließ, warum die Anfrage Lintows dann überhaupt noch im Stadtrat zur Debatte gestellt wurde.

In diese stieg dann recht angriffslustig Wolfgang Hollweck ein. Natürlich sei bei der Organisation des Kampfes vor zwei Jahren "noch nicht alles optimal gelaufen". Doch könne man doch daraus seine Lehren ziehen und sich als Stadt nun vertraglich entsprechend absichern. Er finde es "jammerschade, dass Leute, die in Geisenfeld für einen sportlichen Event sorgen wollen, auf diese Weise vergrault werden", erklärte der USB-Stadtrat – setzte sich damit jedoch einem Konter Bachhubers aus.

Ringrichter Staudter

Sie lasse es sich "nicht unterstellen, dass ich hier unreflektiert irgendjemand vergraule", betonte sie vehement. Aber es handle sich hier nun mal um ein schulisches Gebäude, bei dem die schulische Nutzung klar im Vordergrund stehe. "Und da kann ich es als Rektorin nicht verantworten, dass Unterricht ausfällt, weil die Halle wegen Schmutz und Blutspritzer nicht genutzt werden kann".

An dieser Stelle betätigte sich nun Bürgermeister Christian Staudter als "Ringrichter" – er ließ keinen weiteren Schlagabtausch zu. "Das Thema ist vom Tisch, da brauchen wir uns nicht in die Haare zu geraten".