Schikane für Radfahrer

23.06.2009 | Stand 03.12.2020, 4:52 Uhr

Zu "Neuer Radweg für 200 000 Euro" (DK vom 20. Juni):

Das soll der Sicherheit von Radfahrern dienen? So genannte "Absperrbaken", besser bekannt unter der Bezeichnung "Umlaufschleifen"? Die behindern den Fahrradverkehr! Bei normalen Verkehrsteilnehmern wie Autofahrern reicht ein Dreieck ("Vorfahrt beachten!") aus. Und Radfahrer haben fast alle einen Führerschein! Die Absperrbaken schikanieren Tandemfahrer und Radfahrer mit Kinderanhänger. Und die anderen mühen sich durch die Metallgerüste, anstatt auf den Verkehr zu achten!

Der Radwanderweg Rennertshofen-Dollnstein auf der ehemaligen Eisenbahntrasse ist wegen der Absperrbaken für Fahrradtouristen nahezu unbrauchbar. Der Schambachtalweg ist nicht viel besser. Radfahrer, die absteigen, benötigen mehr Platz und gefährden sich selbst, weil die Überquerung der Hauptstraße mehr Zeit kostet. Außerdem gelten die Geschwindigkeitsbeschränkungen dort nur für die Autofahrer, die sich daran halten.

Meine Empfehlung: Vorschriften fahrradgerecht ändern und die Absperrbaken absägen. Dreiecke im Sinne von "Vorfahrt beachten" reichen völlig aus. Auch für Radfahrer, die dieses Schild gewöhnlich kennen. Ich lade die Bürgermeisterin von Gaimersheim, Andrea Mickel, gerne auf eine Probefahrt auf meinem Tandem ein! Dann sieht sie, dass sie besser den ADFC um Rat gefragt hätte!

Ganz anders dagegen eine der jüngsten Baumaßnahmen der Stadt Ingolstadt: Großartige Leistung der Ingolstädter Tiefbauingenieure auf dem Radweg der Schloßlände, da wo die teerbedeckte Fläche zu den kleinkarierten Betonsteinchen übergeht. Bisher war das eine Stelle für Prellungen in den Handgelenken, Stößen auf das Gesäß und Durchschütteln des Gehirnes. Seit dieser Woche kann man dort unbeschwert mit 20 bis 30 Stundenkilometern radeln. Ein Dank an die Stadtverwaltung Ingolstadt!

Hanns-Georg Schweitzer

Ingolstadt