Eichstätt
Schatzsuche im Steinbruch

Der Naturpark Altmühltal bietet spannende Erlebnisse für Dinofans und Fossilienentdecker in Museen

24.06.2021 | Stand 28.06.2021, 3:33 Uhr
Mit Hammer und Meißel kann im Steinbruch nach Fossilien gesucht werden. −Foto: Denger

Eichstätt - Vor Millionen von Jahren lag der heutige Naturpark Altmühltal mitten in einer subtropischen Insel- und Lagunenlandschaft.

Davon zeugen die zerklüfteten Kalkfelsen, die einst als Riffe im Jurameer entstanden, und vor allem zahlreiche, teils spektakuläre Fossilienfunde. Dinosaurierfans gehen in der Region in Bayerns Mitte auf spannende Zeitreisen - und folgen dabei im Sommer 2021 der "Flugroute" des Archaeopteryx.

Fünf Fossilienmuseen laden Familien im Rahmen des "Archaeopteryx-Sommers 2021" dazu ein, zu Urzeitforschern zu werden. Wer mindestens drei von ihnen besucht und sich jeweils einen Stempel in den kostenlos erhältlichen Teilnahme-Flyer geben lässt, bekommt ein eigenes Forscher-Diplom. Neben Neugier ist auch eine Portion Mut gefragt, denn im Dinosaurier Museum Altmühltal bei Denkendorf finden sich die Nachwuchspaläontologen zum Beispiel Auge in Auge mit einem lebensgroßen Tyrannosaurus rex wieder und spazieren durch einen Wald voller weiterer Dinos.

Im Geozentrum Solnhofen tauchen die Forscher-Familien in die Welt des Jurameers ein und erfahren mehr über den "Urvogel" Archaeopteryx, von dem hier gleich drei Originalfunde ausgestellt sind. Außerdem zeigt die Ausstellung, dass die Solnhofener Platten nicht nur wegen des Fossilienreichtums etwas Besonderes sind: Sie werden auch für das Steindruckverfahren Lithografie genutzt. Das Fossilien- und Steindruckmuseum in Gunzenhausen gibt mit Druckvorführungen immer wieder Einblick in diese Kunst.

Gleich zwei Stationen der "Flugroute" warten in Eichstätt: Im Jura-Museum auf der Willibaldsburg verfolgen kleine und große Entdecker rund um ein Archaeopteryx-Exemplar die Vogelevolution und beobachten "lebende Fossilien" in den Meerwasseraquarien. Und im nahen Museum Bergér auf dem Harthof begegnen sie vielen Arten, die bisher nirgendwo sonst ans Licht kamen.

Der Steinbruch für Hobbysammler auf dem Blumenberg bietet ganz in der Nähe Gelegenheit, Schätze zu entdecken. Hier werden zum Saisonstart am 1.Juli 2021 neue Schichten freigelegt, sodass die Fundchancen für Hobbysammler jetzt besonders groß sind. Mit Hammer und Meißel lassen sich die weichen Kalkplatten kinderleicht spalten. Mit etwas Glück nehmen die Schatzsucher sogar das Wahrzeichen des Naturpark Altmühltal, den Ammoniten, als Souvenir mit nach Hause. Ein Erinnerungsfoto mit dem "Wächter" des Steinbruchs, einem Allosaurus-Exponat, macht den Familienausflug perfekt. Insgesamt gibt es im Naturpark Altmühltal fünf Hobbysteinbrüche und Sammelstellen für Fossilienfans. Das Werkzeug gibt es meist direkt vor Ort auszuleihen.

Am Ende des "Rundflugs" haben die Dinofans nicht nur viel über den Archaeopteryx gelernt, sondern auch einiges darüber, wie die Dinos und andere Urzeitwesen lebten, ob sie zum Beispiel Einzelgänger waren und wie sie ihre Jungen aufzogen. Wer sich von den "Urzeitfamilien" inspirieren lässt, kann beim Kreativwettbewerb des "Archaeopteryx-Sommers" Jahreskarten für alle fünf Museen gewinnen. Dabei bleibt es den Teilnehmern selbst überlassen, ob sie lieber malen, bauen, schnitzen, sägen oder stricken, ein Gedicht schreiben oder ein Lied komponieren - alles ist erlaubt. Einsendeschluss für die Wettbewerbsbeiträge ist der 30.September 2021.

Infos und Kontakt: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, Eichstätt, Telefonnummer: (08421) 9876-0 oder www. naturpark-altmuehltal. de/fossilien.

HK