Solnhofen
Schatzkästchen für Saurierfans

Neuer Hobbysteinbruch bei Solnhofen Bis Oktober täglich geöffnet

08.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Die erste Platte ist aufgestemmt: Die Verantwortlichen haben den neuen Hobbysteinbruch symbolisch eröffnet. - Foto: Leykamm

Solnhofen (lkm) Die Schatzkiste ist geöffnet. Ab sofort darf im neuen Hobbysteinbruch in Solnhofen nach Herzenslust nach den Überbleibseln von Dinosauriern, Urvögeln, Ammoniten und anderen Relikten der Erdgeschichte gesucht werden.

In einer kleinen Feierstunde wurde die Einrichtung nun offiziell von Bürgermeister Manfred Schneider eröffnet.

Dabei stellte er ihre große Relevanz für die Gemeinde heraus. Ihrem Markenzeichen, ein weites Fenster in die Jurazeit zu sein, werde die Kommune vor allem dadurch gerecht, dass sie ihr Alleinstellungsmerkmal mit Leben erfüllt: Liege man doch nicht nur dem Namen nach im Zentrum des erdgeschichtlichen Solnhofens, das Weltruf genießt. Es gilt, die Urzeit erfahrbar zu machen. Das wusste man auch schon vor 40 Jahren, als der erste Hobbysteinbruch am Solnhofer Bruch eröffnet wurde. Die Idee dazu stammte seinerzeit von Heinrich Hertrich, der heute als Vorsitzender des Verkehrsvereins Solnhofen fungiert und sich ehrenamtlich für die Gemeinde einsetzt. Hintergrund für seine damalige Initiative bildete das Ansinnen, die "wilde Suche" in den Steinbrüchen zu verhindern. Trotzdem aber sollte den Gästen die Möglichkeit eröffnet werden, sich als "Fossilienjäger" zu betätigen. Dies gelingt nun auch mit dem neuen Hobbysteinbruch am Frauenberger Weg. Er lädt zum Entdecken vieler Juraschätze in den besonders fossilreichen Kalkplatten der sogenannten "Mörnsheimer Schichten" ein. Die Trefferquote dürfte also entsprechend hoch sein. Die Art der zu findenden Fossilien ist vergleichbar mit jener in den darunter liegenden Solnhofener Plattenkalken, aber dafür ist das Angebot viel reichhaltiger. Im Hobbysteinbruch kann etwa jedermann den Ammoniten als Wappentier des Naturparks Altmühltal finden, ausgraben und mit nach Hause nehmen. Auch Koprolithen und andere Fraßreste sind häufig. Mit etwas Glück lassen sich auch Muscheln, Krebse, kleine Fische sowie Landpflanzen in ihrer fossilen Form dem Gelände entlocken. Zu beachten ist: Einzelne Knochen von Fischen und Reptilien heben sich häufig durch eine dunkle, bisweilen schwarze Farbe vom umgebenden Gestein ab. Die Gesteinsschichten liegen durch Störungen zum Teil leicht verkippt. Deshalb ist es wichtig, die Kalksteine parallel zur Schichtung der Platten zu spalten. Ansprechpartner ist der Pächter Dieter Kosslitz, der die Funde auch beurteilen kann.

Beim Steinbruch können die passenden Werke ausgeliehen werden, an Getränken und kleinen Imbissgerichten mangelt es an der Steinbruchhütte ebenso wenig wie an Toiletten. Parkplätte auch für Busse sind ebenso vorhanden wie feste Sitzgelegenheiten.

Geöffnet ist der Hobbysteinbruch bis Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr. Informationen zu Eintrittspreisen, einen Lageplan zur Anfahrt beziehungsweise der Fußweg zum Ziel sind auf der Homepage www.solnhofen.de" class="more" rel="nofollow"%> zu finden.