ICE-Werk
Rother Stadtrat spricht sich gegen gegen ICE-Werk in Harrlach aus

Gremium solidarisiert sich mit den Forderungen der Bürgerinitiative und regt kleinere Planung an

28.07.2021 | Stand 01.08.2021, 3:33 Uhr
Hinter den Protest der Harrlacher stellte sich jetzt auch der Rother Stadtrat. −Foto: Schmitt

Roth - Harrlach hat sich erneut zu Wort gemeldet. Auf Anregung der Ortssprecherin hat der Rother Stadtrat am Dienstag beschlossen, sich gegen das ICE-Instandhaltungswerk am Standort Allersberg-Pyrbaum-Harrlach auszusprechen.

Das Gremium hat sich mit den Forderungen der örtlichen Bürgerinitiative solidarisiert und eine kleinere Planung angeregt, was eine "Ansiedlung auf bereits vorhandenen Industrieflächen möglich machen würde statt maximaler Eingriffe in intakte Naturräume".

Sonja Ehemann hatte sich in einem Schreiben an den Stadtrat gewandt und einen entsprechenden Beschluss angeregt. Dabei hat sie noch einmal die Argumente der Harrlacher Bevölkerung umfangreich zusammengefasst. Erneut die Rodung des Bannwaldes und die unmittelbare Nähe zu einem Wasserschutzgebiet waren die Hauptargumente. Verkehrsbelastung und Lichtbelästigung sind ebenfalls angeführt worden. "Entsprechende Untersuchungen können daher nur zu dem Ergebnis kommen, dass der Standort als ungeeignet klassifiziert werden muss", lautete Ehemanns Schluss, den etwa 40 Harrlacher mit einem Protest vor der Kulturfabrik unterstrichen haben.

Der Beschluss des Stadtrats hat außerhalb der bevorstehenden Verfahren zwar rechtlich keinerlei Bedeutung. Sowohl Bürgermeister als auch Stadtratsmitglieder und Harrlacher aber werteten ihn als deutliches Signal, dass das Werk auf Flächen der Gemeinden Roth, Pyrbaum und Allersberg nicht sinnvoll sei.

Roths stellvertretender Bürgermeister Andreas Buckreus (SPD) erinnerte daran, dass man ausschließlich dann etwas bewirken könne, wenn die neun Standorte in der Region zusammenhalten. "Vielleicht denkt die Bahn dann um und plant ein kleineres Format, bestenfalls in Nürnberg." Daniel Matulla lobte die Kampfkraft der Harrlacher und plädierte für einen Schulterschluss des Stadtrats mit ihren Forderungen. "Wir sollten Solidarität zeigen", sagte der CSU-Fraktionschef. Zugleich räumte er durchaus ein, dass die Verkehrswende ein solches Werk erfordere und auch die 450 Arbeitsplätze positiv seien. "Dennoch gibt es bessere Standorte."

HK