Karlshuld
Rosina Feigl hat sich nach 22 Jahren aus dem Vorstand der Gartenfreunde Karlshuld zurückgezogen

Zusammenhalt ist das Wichtigste

05.08.2021 | Stand 10.08.2021, 3:34 Uhr
Neben vielen Aktivitäten war Rosina Feigl auch bei verschiedenen Pflanzaktionen dabei, wie zum Beispiel auf dem Friedhof, wo Tulpenbäume gesetzt wurden. −Foto: Budke

Karlshuld - 20 Jahre Vorsitzende eines Vereins, das ist schon eine beachtliche Zeitspanne: Rosina Feigl hatte so lange das Amt bei den Gartenfreunden Karlshuld inne. Davor war sie quasi ein Neuling, sowohl im Vereinsleben wie auch in der Gemeinde. Gern blickt sie auf die Zeit zurück und bleibt dem Verein zukünftig als tatkräftige Unterstützerin erhalten.

"Ich war schon als Jugendliche in Penzing im dortigen Gartenbauverein involviert und hatte Spaß daran", erzählt Rosina Feigl. 1997 zog sie nach Karlshuld und war 1998 zum ersten Mal beim Rosenfest dabei: "Ich bin dem Aufruf gefolgt, beim Wagenaufbau zu helfen." Anscheinend sei sie wohl positiv aufgefallen, denn sie wurde gefragt, ob sie als Beisitzerin in den Vorstand gehen wolle. Sie trat dem Verein bei und wurde im folgenden Jahr als Beisitzerin gewählt. "Ich habe den Verein kaum gekannt und war in Karlshuld ein Nobody", sagt Feigl - trotzdem wurde sie zwei Jahre später zur Vorsitzenden gewählt. "Was ich gewusst habe, war, dass der Vorstand und der Verein zusammenhalten - sonst hätte ich diesen Schritt sicher nicht getan", gibt sie zu.

Dieser Zusammenhalt ist etwas, das sie bis heute zu schätzen weiß, denn er prägt den Verein und ermöglicht die vielen Aktionen, die die Gartenfreunde alljährlich auf die Beine stellen, überhaupt erst. "Die Gartenfreunde sind weit über Karlshuld hinaus für das Rosenfest bekannt und haben mit den Rosenköniginnen attraktive Repräsentantinnen", weiß sie, doch auch sonst ist der Verein sehr aktiv: Pflanzaktionen, Halloween- und Sonnwendfeiern, Ausstellungen, Kürbismärkte, Adventsfeiern, Ausflüge, die Pflege des Kreisverkehrs und des Vereinsgarten gehören dazu. "Durch die vielen Aktivitäten und gemeinsam gestemmten Projekte werden regelmäßig viele Mitglieder, andere Vereine und Mitbürger aktiviert, was die Leute zusammenbringt und den Zusammenhalt stärkt", betont Feigl und findet das nicht nur für den Verein, sondern für das gesamte Gemeindeleben wichtig. So spielen auch die Rosenkids, die im Laufe ihrer Amtszeit gegründet wurden, eine große Rolle: "Wir haben mit den Rosenkids eine sehr beliebte Kindergruppe und dadurch viele junge Mitglieder." Das sei in den meisten Gartenbauvereinen eher nicht der Fall.

Stressig und nervenaufreibend waren die vergangenen Jahre als Vorsitzende manchmal schon, gibt sie gern zu. Manche Stunde Schlaf sei draufgegangen, wenn schnell eine Lösung für ein Problem gefunden werden musste. So erinnert sie sich an das Rosenfest 2010: "Eine Woche vor dem Fest bekamen wir die Nachricht, dass es aufgrund der anhaltend kalten Witterung in Holland keine Dahlien für die Wagenaufbauten gibt." Aber sie freut sich bis heute, "wie alle Vereine kurzfristig innerhalb einer Woche umdisponiert hatten und trotzdem attraktive Festwagen präsentieren konnten". Natürlich waren die Rosenfeste immer ein Meilenstein im Vereinsleben: "Das tolle Gefühl, den Umzug anzuführen, zu wissen, dass wir es mit viel Einsatz nach allen Unsicherheiten, Wetterkapriolen und vielen Auflagen zum Trotz wieder gemeinsam geschafft hatten, ein großes Projekt zu stemmen", da darf man als Vorsitzende schon stolz auf einen funktionierenden Verein sein. Dabei konnte sie sich in ihren Anfangsjahren als unerfahrenes Mitglied im Vorstand auf alte Hasen wie etwa Werner Breitner verlassen: "Er war eine unverzichtbare Stütze." Außerdem dankt Feigl ihrem Mann Gerhard: "Er hat mir den Rücken freigehalten und es akzeptiert, wenn der Verein wieder Vorrang hatte."

Das Ende ihrer Zeit im Vorstand wird keine allzu große Lücke in ihrem Leben hinterlassen: Zum einen musste und konnte Rosina Feigl im Corona-Jahr schon ein bisschen kürzertreten, zum anderen bleibt sie den Gartlern erhalten: "Als Kreisjugendbeauftragte bin ich für zwei Wochen auf der Landesgartenschau in Ingolstadt für das Kinderprogramm unseres Kreisverbandes zuständig."

Außerdem kümmert sie sich weiter mit einem Team um den Vereinsgarten und hat dem neuen Vorstand versprochen, dass sie den Verein weiterhin unterstützen wird. Und den eigenen Garten hat sie ja auch: Dessen Fläche versucht sie mit einem bunten Nebeneinander von Gemüse, Stauden und Topfpflanzen, Beerensträuchern und Obstbäumen optimal zu nutzen. So ist Rosina Feigl überzeugt: "Ich bin sicher, dass es mir nicht langweilig wird."

DK