Greding
Rolle rückwärts auf dem Marktplatz

Innenstadt bekommt weder eine neue Verkehrsführung noch wird Areal um Brunnen durch eine Pflasterung hervorgehoben

15.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Die "Blechlawine" vor dem Eichstätter Tor bleibt vorerst wohl bestehen. Der Stadtrat will erst einmal keine grundlegenden Änderungen in der Gredinger Innenstadt vorantreiben - behält sich aber andere Lösungen in der Zukunft vor. −Foto: Luff

Greding (HK) Worüber soll der Stadtrat Greding zuerst befinden: Über eine neue Verkehrsführung am Marktplatz oder dessen Umgestaltung? Diese Frage hatte sich bei der ersten Dezembersitzung als entscheidend herauskristallisiert. Am Donnerstagabend gab es nun eine Neuauflage.

Nicht nur im Stadtrat war die Frage heiß diskutiert worden, sondern auch in der Bevölkerung. Das breite Echo hatte nun als Ergebnis, dass sich die Qual der Wahl für das Gremium erledigt hat: Es bleibt fast alles so, wie es vor der jetzigen Teilsperrung war.

So das nüchterne Resümee der Weihnachtssitzung des Rates, zu der sich neben einigen Ortssprechern auch einige weitere interessierte Bürger eingefunden hatten. "Sie sind wegen des Marktplatzthemas da, nehme ich an?", blickte Bürgermeister Manfred Preischl (FW) fragend in Richtung Zuschauer. Und erntete seinerseits angespannte Blicke.

Eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn hatten sich die Fraktionssprecher schon getroffen, um einen gemeinsamen Beschlussvorschlag zu erarbeiten. Die Fragestellung in den einzelnen Fraktionen zu überdenken, war auch die Hausaufgabe gewesen, die die Ratsmitglieder seit der Sitzung in der vergangenen Woche erledigen sollten.

Inspiriert wurde die Meinungsfindung dann wohl zum großen Teil von der beträchtlichen Zahl an Rückmeldungen seitens der Bürger, die sich nach der ersten Sitzung im Dezember und der Berichterstattung in unserer Zeitung eifrig über Leserbriefe und per direkten Kontakt zu Ratsmitgliedern zu Wort meldeten. Hier habe sich ein "unterschiedliches Stimmungsbild" gezeigt, resümierte Preischl. Während die einen begeistert einer möglichen modernen Marktplatzgestaltung applaudierten, hätten andere stark ablehnend reagiert. Vor allem Letztere "haben sich deutlich artikuliert", sagte der Bürgermeister.

Der daraus die Konsequenzen zog. Letztlich habe es keinen Sinn, gegen den Bürgerwillen Veränderungen auf einem zentralen Gebiet der Stadt herbeizuführen, erklärte er sinngemäß. Deswegen gibt es nun, so der einstimmige Beschluss, weder eine geänderte Verkehrsführung noch eine Hervorhebung des Marktplatzkerns rund um den Heinrich-Herold-Brunnen durch eine Pflasterung. Gepflastert werden soll aber schon - doch im Sinne des bestehenden Laufwegekonzepts lediglich der Gehweg zwischen der Sparkasse und dem Altstadtcafé "Kauz". Von allem anderen "nehmen wir Abstand", erklärte Preischl. Allerdings brauche es nun noch die eine oder andere Querung für Fußgänger. Mit der Entscheidung "verbauen wir uns nichts", stellte Preischl fest. Man sei dank ihr auch nicht festgelegt und werde weiter über mögliche Veränderungen in der Innenstadt nachdenken.

Ein bisschen Wehmut klang in den Worten von Mathias Herrler (SPD) an. Er hätte "eine abgespeckte Version" einer Neuordnung, die lediglich die "Blechlawine" der parkenden Autos am Eichstätter Tor verhindert hätte, für gut gefunden. Mit der jetzigen Entscheidung könne er aber auch gut leben. Es handle sich ja um "keine Frage von Sein oder Nichtsein für die Stadt".