Ingolstadt
Rezo und LeFloid beleidigen den Innenminister

13.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:58 Uhr |
Das Anti-CDU-Video des Youtubers Rezo hatte kurz vor der Europawahl die Parteien aufgeschreckt. − Foto: Privat/dpa

Ingolstadt (DK) Der antisemitische und rechtsextreme Anschlag in Halle an der Saale mit zwei Toten schockiert zahlreiche Menschen in Deutschland. Auch Innenminister Horst Seehofer äußert sich zu dem Fall und kritisiert die Gamer-Szene. Die YouTuber Rezo und LeFloid reagieren mit Beschimpfungen.

"Viele von den Tätern oder potenziellen Tätern kommen aus der Gamer-Szene", betont Innenminister Horst Seehofer in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" am Sonntagabend. Der mutmaßliche Attentäter von Halle hat vor der Tat am Mittwoch einen Ablaufplan veröffentlicht,der wie eine Version eines Computerspiels wirkt. "Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation - oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag", erklärt Seehofer weiter. Deshalb müsse die Gamer-Szene stärker beobachtet werden, schlussfolgert der Innenminister. 

 

YouTuber beleidigen Horst Seehofer

Prompt folgen auf Twitter zu den deutlichen Worten Seehofers Reaktionen. Besonders scharfe Kritik kommt von YouTuber Rezo: "Wie kann man seinen Job immer und immer wieder so sehr verkacken? Er und seine Crew sind echt so krass inkompetent."

 

"Hat Seehofer den Arbeitgeber gewechselt & ist jetzt Satiriker? Oder meint der alte verwirrte Mann das tatsächlich Ernst? Dann ist es wohl wirklich Zeit für's Betreute Wohnen...", twittert YouTube-Kollege LeFloid. 

 

Lindner und Künast kritisieren den Innenminister

Zustimmung bekommen Rezo und LeFloidvon FDP-Chef Christian Lindner: "Mir fallen so viele Maßnahmen ein, die ergriffen werden sollten, um gegen Rechtsextremismus vorzugehen - Die Gamer Szene unter Generalverdacht zu stellen, ist keine davon." 

 

"Wir sollten mal in Ruhe auf das Problem schauen. Und genau hin sehen. Und uns nicht über das Wort Gamerszene von Seehofer in die Irre leiten lassen. Um die geht es nämlich nicht", kritisiert Grünen-Politikerin Renate Künast die Aussage von Horst Seehofer. 

 

Am Sonntagnachmittag meldet sich Horst Seehofer auf dem Twitteraccount des Bundesministeriums des Innnern noch einmal zu Wort: "Ob analog oder digital: Wir wollen Rechtsextremisten überall dort bekämpfen, wo sie aktiv sind." 

 

Halle-Anschlag: Täter erschießt Passanten

Ein Mann hatte am Mittwoch versucht, eine Synagoge im Paulusviertel in Halle zu stürmen. Er erschoss eine Frau auf der Straße und einen Mann in einem Döner-Imbiss. Zwei weitere Menschen wurden durch Schüsse verletzt. Verdächtigt wird ein 27-Jähriger. Bei einem Termin beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs hat er inzwischen ein Geständnis abgelegt und ein rechtsextremistisches und antisemitisches Motiv gestanden. 

 

 

 

 

Samantha Meier

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