Ingolstadt
Renaissance der Südumgehung

Wachsende Verkehrsprobleme zwingen Ingolstadt und Gaimersheim wohl bald an den Verhandlungstisch

15.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:33 Uhr

Ingolstadt (DK) Den geplanten Neubau eines Edeka-Verbrauchermarktes schräg gegenüber dem Lana-Grossa-Kreisel will die Stadt Ingolstadt zum Anlass nehmen, um mit der Marktgemeinde Gaimersheim über die Lösung der wachsenden Verkehrsprobleme zu verhandeln.

Untersuchungen haben ergeben, dass mit dem Einzelhandelsprojekt weitere Belastungen der benachbarten Verkehrsknotenpunkte verbunden sind. Wie berichtet, hat Edeka vor, an diesem Standort den „Prototyp für die nächste Generation von Supermärkten“ zu bauen. Dabei soll besonderer Wert auf die hochwertige Gestaltung des Gebäudes und der Außenanlagen gelegt werden. Der Markt hat voraussichtlich knapp 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche, außerdem sind ein Backshop, eine Kaffeerösterei sowie ein Lokal mit 380 Plätzen vorgesehen. Nach Angaben des Unternehmens soll der Supermarkt Ende 2014 fertig sein.

Was die Auswirkungen des Projekts auf den umliegenden Einzelhandel in Gaimersheim, im Westpark und an der Richard-Wagner-Straße angeht, prophezeit ein Gutachten „moderate Umsatzverteilungen“, die jedoch zu keinen „nennenswerten Beeinträchtigungen der Versorgungsfunktion“ führen würden. Bei diesem Thema besteht also kein Grund zur Sorge für die Nachbarn.

Die Verkehrsuntersuchungen jedoch gaben den Stadträten schwer zu denken. „Ganz wohl ist uns da nicht in unserer Haut“, kommentierte Johann Stachel (FW) die Ergebnisse kürzlich im Stadtentwicklungsausschuss. Auch Hans Achhammer (CSU) und Manfred Schuhmann (SPD) forderten Konsequenzen. „Wir sollten darauf drängen, mit der Marktgemeinde Gaimersheim über die Südumgehung zu sprechen“, sagte Achhammer. Diese Trasse existiert auf dem Papier schon seit vielen Jahren. OB Alfred Lehmann bekam vom Ausschuss den Auftrag, die Ingolstädter Bedenken an die Gaimersheimer weiterzugeben und die Nachbarn um Lösungsvorschläge zu bitten.

Die Verkehrsstudie kommt zu dem Schluss, dass die Probleme an der Kreuzung der Ingolstädter, der Schultheiß- und der Friedrichshofener Straße durch den Verbrauchermarkt verschärft werden. Zwar werde der Verkehr nur um fünf Prozent zunehmen, doch könne er schon jetzt in Nord-Süd-Richtung „nicht leistungsfähig abgewickelt“ werden. Daher sollte eine „grundlegende Ertüchtigung des Knotenpunktes“, also ein Umbau, geprüft werden.

Ähnliches gilt laut Gutachten für den Verkehrskreisel am westlichen Ortsrand von Friedrichshofen, der wohl durch den Verbrauchermarkt „noch weiter überlastet“ werde.