Neuburg (sja) Im öffentlichen Personennahverkehr in der Region beginnt in der kommenden Woche eine neue Ära.
Denn ab 1. September gilt für Bus und Bahn der regionale Gemeinschaftstarif - auch im Kreis Neuburg-Schrobenhausen. Große Änderungen für die Fahrgäste sind aber nicht zu erwarten. Auch nicht in den stadteigenen Linien in Neuburg und in Schrobenhausen.
Am auffälligsten dürfte laut Katharina Huber, die im Landratsamt den öffentlichen Personennahverkehr betreut, eine preisliche Anpassung sein. "Teilweise müssen die Menschen dann ein bisschen mehr bezahlen, teilweise aber auch ein bisschen weniger", sagt sie. Hintergrund dieser Veränderungen ist, dass die Unternehmen nach wie vor so wirtschaftlich wie möglich unterwegs sind und für möglichst wenig Strecken Zuschüsse aus der öffentlichen Hand fließen.
Ganz ohne solche Zahlungen wird es allerdings nicht laufen. Dabei geht es im Detail um die sogenannten Harmonisierungs- und Durchtarifierungsverluste, die durch die Anpassung auf einen regional einheitlichen Tarif bei den Unternehmen entstehen. Die noch im Vorjahr im Raum gestandenen maximal 400000 Euro pro Jahr sind allerdings längst Geschichte. Zuletzt seien noch bis zu 70000 Euro pro Jahr im Gespräch gewesen, so die Expertin.
Die zuständigen Busfirmen haben den neuen Tarif unterdessen schon bei der Regierung von Oberbayern beziehungsweise im Fall eines Pöttmeser Betriebs bei der Regierung von Schwaben beantragt. Damit steht dem Start am 1. September im Landkreis nichts mehr im Weg, was auch die Vertreter der hiesigen Kommunalpolitik erfreut zur Kenntnis nehmen dürften. Bereits im April des vergangenen Jahres hatte sich der Kreistag in einem finalen Beschluss für die Einführung des regionalen Gemeinschaftstarifs, auch bekannt als Regionaltarif, ausgesprochen. Doch schon wenige Monate danach stand fest, dass sich die geplante Einführung zum wiederholten Mal verschiebt - diesmal um ein Jahr, eben auf diesen September. Ziel des neuen Tarifs ist, dass die Menschen in der gesamten Region mit nur einem Ticket mit Bus und Bahn unterwegs sein können. Fahrgäste können dadurch beispielsweise von Gachenbach im südlichen Kreis Neuburg-Schrobenhausen über Ingolstadt bis ins Altmühltal nach Beilngries reisen, ohne einen zweiten Fahrschein lösen zu müssen. Die Tickets, die an den Vorverkaufsstellen und den Automaten in der Region erhältlich sind, ziert künftig auch das Logo der Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt, kurz VGI.
Erfreut sind Huber und ihre Kollegen im Landratsamt auch, dass sich die beiden Städte Neuburg und Schrobenhausen an das System anschließen. In der Spargelstadt geht es dabei lediglich um ein Busunternehmen, dass auf den dortigen Linien aber die Tickets des Regionaltarifs akzeptiert. Und auch Neuburg ist mit seinen Stadtbussen dabei, obwohl die Stadt dem zuständigen Zweckverband nicht angehört. Doch auch dort dürfen die Fahrgäste mit den VGI-Tickets mitfahren.
Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises sollen übrigens noch entsprechende Informationen bekommen. Eine Broschüre des Zweckverbands Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt, der für die Umsetzung zuständig ist, wird demnächst in den Haushalten landen. Allerdings kommt das Material bewusst nach der heißen Urlaubszeit, in der viele Briefkästen überlaufen.
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