Ingolstadt
Region will Modell für den Nahverkehr werden

Verkehrsgemeinschaft beschließt Bewerbung einstimmig

30.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:14 Uhr
"Eine große Chance" nennt Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf die Bewerbung der Verkehrsgemeinschaft der Region 10 als Modellregion. Einstimmig hatte sich die VGI in ihrer Sitzung am Donnerstag dafür entschieden. Auf dem Bild sieht man Fahrgäste am ZOB in Ingolstadt. −Foto: Eberl

Ingolstadt - Der Zweckverband Verkehrsgemeinschaft der Region (VGI) will sich als Modellregion für ein Förderprogramm für den Öffentlichen Personennahverkehr des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur bewerben. Die Verbandsversammlung hat diesen Vorschlag von Robert Frank, Geschäftsführer der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft, am Donnerstag einstimmig angenommen. Soweit bislang bekannt (die genaue Ausschreibung wird erst erwartet), sollen in drei Jahren 30 Millionen Euro an zehn Bewerber verteilt werden, also pro Jahr rund eine Million Euro.

 

Die Bandbreite der Förderung sei sehr groß, so Frank, und umfasse die Bereiche wie Infrastruktur, Verbesserung des Angebots oder auch die Digitalisierung im ÖPNV. Auf diesem Sektor verspricht er sich gewisse Chancen für die Region. Frank hat deshalb schon Gespräche mit den beiden Hochschulen sowie den größeren Arbeitgebern geführt. So könne man unter anderem anonymisierte Daten von Audi erhalten, wo für jeden der über 40000 Mitarbeiter die Beziehung von Wohnort und Arbeitsplatz dargestellt werden, was die Effizienz des ÖPNV erheblich steigern könnte. Ingolstadts OB Christian Scharpf (SPD) sprach von einer "großen Chance", Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger (CSU) mahnte zusätzlich an, die übrigen Aufgaben darüber nicht aus den Augen zu verlieren.

Bis Mitte August muss die Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt bereits bei der Regierung von Oberbayern ihren Antrag abgeben, um unter den ÖPNV-Rettungsschirm zu kommen. Der Bund hat bereits 380 Millionen Euro zugesagt, weitere 380 Millionen will der Freistaat zuschießen, falls das Kabinett in seiner Sitzung im September zustimmt. Wie Frank betonte, sei der Verwaltungsaufwand für die Ermittlung der Daten enorm hoch. Er geht davon aus, dass dem Öffentlichen Personennahverkehr in der Region allein wegen der Corona-Pandemie heuer ein Defizit von 10,7 Millionen Euro entstehen wird. Im Freistaat sollen die Defizite bei über 900 Millionen Euro liegen.

DK

Bernhard Pehl