Altmannstein
Rathauschef zieht Bilanz

30.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:26 Uhr

Altmannstein - In der jüngsten Sitzung ging jedoch nicht nur für Vizebürgermeisterin Hannelore Eichenseher eine Lebensphase zu Ende.

Auch elf Markträte und zwei Ortssprecher beendeten am Mittwoch ihre kommunalpolitische Laufbahn und wurden verabschiedet. Sicherlich hätten sie sich ihren Abschied anders vorgestellt. Ein Gruppenfoto, ein Handschlag, ein Schulterklopfen, eine Umarmung - all das ist in der Coronakrise nicht erlaubt. Nichtsdestotrotz richtete Norbert Hummel herzliche, lobende Worte an die scheidenden Mitglieder und nahm sich Zeit für einen Rückblick auf die zurückliegenden sechs Jahre.

In der vergangenen Wahlperiode hat der Marktrat insgesamt 83-mal getagt, 29 Bauausschusssitzungen fanden statt sowie jede Menge andere Besprechungen und Meetings. "Ich denke, wir können mit Fug und Recht sagen, dass der Marktrat in seiner Gesamtheit mit großem Einsatz seinen Aufgaben nachgekommen ist und die Interessen der Bürger vertreten hat", resümierte Hummel. Die Arbeit im Gremium sei von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen. Natürlich habe es Meinungsverschiedenheiten und manchmal auch "langwierige Diskussionen" gegeben - aber diese seien immer sachlich und objektiv abgelaufen.

Stolz ist Hummel auf die zahlreichen Projekte, die in den vergangenen sechs Jahren realisiert oder auf den Weg gebracht werden konnten: die Sanierung des Rathauses, des Burgfrieds, der Mehrzweckhalle sowie einiger Friedhöfe und Spielplätze. Dazu komme die Verwirklichung des Hauses der Vereine in Tettenwang, der Breitbandausbau, die Beschaffung des TSF-L für die Hagenhiller Wehr und des MLF für die Pondorfer Brandschützer. Auch hinter die Errichtung des Radwegs von Pondorf nach Winden könne der Rathauschef einen Haken setzen, genauso wie hinter die Realisierung zahlreicher Baugebiete. Auch die Dorferneuerung sei ein wichtiges Thema gewesen, das die Marktgemeinde auch weiterhin beschäftigen wird - ebenso wie die Erweiterungen der Kindergärten in Schamhaupten und Altmannstein. Ein Fokus sei außerdem auf das Gemeindeentwicklungskonzept gelegt worden, dessen Umsetzung in den kommenden Jahren nach und nach erfolge.

"Auch künftig werden die Aufgaben und Herausforderungen nicht kleiner", kündigte Hummel an. Gerade jetzt während der Coronakrise. Wie groß die Auswirkungen der Pandemie sein werden, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen. Und trotzdem: "Man sieht mit jedem Tag, den diese Krise andauert, dass das Zurückkehren in den Normalmodus schwieriger wird", ist der Rathauschef überzeugt. Hummel vermutet, dass sich die Krise deutlich in fernerer Zukunft bei den Gewerbe- und Einkommenssteuereinnahmen der Gemeinde bemerkbar machen werde. Panik möchte der Rathauschef aber nicht verbreiten, man müsse weiter abwarten, wie sich die Lage entwickle.

Nach seiner Ansprache verabschiedete Hummel die Markträte und Ortssprecher. Er überreichte ihnen als Zeichen des Dankes und der Anerkennung eine Urkunde sowie ein kleines Geschenk. Aus dem Marktrat scheiden aus: Jutta Besl, Günter Müller, Anke Dierl, Josef Semmler, Michael Waldinger, Thomas Graumann, Stefan Seidel, Georg Pollinger, Günther Seitz, Alfons Wittl und Heidi Halbritter. Als Ortssprecher verlassen Dieter Koch und Bernhard Artmeier das Gremium.

Momentan steht laut Hummel noch nicht fest, wann die neuen Ortssprecher gewählt werden. Aufgrund des derzeit bestehenden Versammlungsverbotes sei es nicht möglich, eine Bürgerversammlung für Mendorf, Laimerstadt und Hexenagger abzuhalten, in der die Ortssprecher gewählt werden. "Wir starten die Wahlperiode am 12. Mai nun erst einmal ohne Ortssprecher", so Hummel. Je nachdem, wie sich die Coronakrise entwickle, werde die Wahl schnellst möglich nachgeholt - auch soll von den Markträten in einem feierlichen Rahmen noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt gebührend Abschied genommen werden können - vielleicht bei der Sitzung im Dezember.

xes