Ratenkredit - Wo sich Kostenfallen verstecken

26.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:46 Uhr

Echte Schnäppchen? Ratenkredite werben zurzeit mit besonders günstigen Zinsen. Doch hinter den scheinbar guten Angeboten, verbergen sich oft versteckte Zusatzkosten.

Banken werben zurzeit mit besonders günstigen Kredit-Zinsen. Doch hinter den scheinbar guten Angeboten, verbergen sich oft versteckte Zusatzkosten.

Wenn Sie 5.000 Euro über 36 Monate leihen, zahlen Sie bei 2,99 Prozent Effektivzins 145,30 Euro im Monat. Beträgt der Zins 5,95 Prozent, gehen monatlich 151,64 Euro an die Bank. Über die gesamte Laufzeit liegt die Ersparnis bei 200 Euro. Die Zinsen sind aber nicht die einzigen Kosten, die Ihnen die Bank in Rechnung stellen kann. Daher gehören zu einer Kostenrechnung für den Ratenkredit auch die versteckten Nebenkosten, die macnhe Banken erheben.

Kostenfalle: Bearbeitungsgebühr
Einige Banken verlangen für Ratenkredite Einrichtungs- oder Bearbeitungsgebühren von ihren Kunden. Smava Kredit Privat fordert beispielsweise 2,5 Prozent Bearbeitungsgebühr. Für das gleiche Rechenbeispiel und mit einem aktuellen Effektivzins der Smava von 6,90 Prozent, bedeutet dies inklusive Bearbeitungsgebühr monatlich 157,52 Euro Ratenzahlung. Monatlich zahlt der Kunde dabei vier Euro mehr, allein für die Bearbeitungsgebühr. Bei 36 Monaten Laufzeit entstehen dem Kreditnehmer dadurch 140 Euro Mehrkosten. Im Unterschied zum Top-Anbieter Santander Bank mit nur 2,99 Prozent Effektivzins kostet der Ratenkredit der Smava satte 432 Euro mehr in 36 Monaten.
Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer Bank alle anfallenden Nebenkosten für einen Ratenkredit genau vorrechnen. Oder wählen Sie gleich einen Anbieter, der keine Bearbeitungsgebühr berechnet, wie etwa die DKB, die Netbank oder die ING-Diba.

Kostenfalle: Restschuldversicherung
Die Restschuldversicherung ist ein beliebtes Kombiprodukt bei Ratenkrediten, da die Kunden bei Vertragsabschluss die gesamte Schuldenlast und damit die Risiken klar vor Augen haben. Die Versicherung soll den Kreditnehmer schützen. Wird dieser krank oder erwerbsunfähig, übernimmt die Restschuldversicherung die Weiterzahlung der Kreditraten.
Was attraktiv klingt, ist häufig mit schlechten Konditionen verknüpft und wird dem Kunden teilweise sogar heimlich untergejubelt. Die Banken packen die Restschuldversicherung still und leise während des Kundengesprächs in das Kreditpaket, ohne auf deren Freiwilligkeit hinzuweisen. Und das kann teuer werden: Wenn Sie 10.000 Euro zu 6,7 Prozent über fünf Jahre leihen, kostet die Restschuldpolice zusätzlich 30 Euro im Monat. In 60 Monaten zahlen Sie also knapp 1.800 Euro nur für die Prämien. ?Die Restschuldpolice kann die Kreditkosten verdoppeln?, kritisiert Thomas Bieler von der ING-Diba, ?der Effektivzins schnellt in diesem Fall auf 13,17 Prozent.?
Tipp: Statt mit einer Restschuldversicherung, können Sie Ihren Kredit mit einer Risikolebensversicherung oder einem angemessenen Berufsunfähigkeitsschutz günstig und umfassend absichern.

Kostenfalle: Vorfälligkeitsgebühren
Vorsicht ist auch bei Vorfälligkeitsgebühren geboten. Wollen Sie Ihren Ratenkredit vor der vereinbarten Frist ganz oder teilweise tilgen, kann die Bank Ihnen dies in Rechnung stellen. 0,5 Prozent der Kreditsumme kostet die vorzeitige Ablösung vor Ablauf des ersten Jahres. Danach beträgt die Ausfallentschädigung der Bank ein Prozent der Kreditsumme. Tilgen Sie 5.000 Euro Restdarlehen, kostet Sie dies folglich 50 Euro.
Tipp: Wählen Sie eine Bank, die keine Vorfälligkeitsgebühren berechnet, etwa die ING-Diba und die SKG-Bank. Und informieren Sie sich, wieviel Sondertilgung Ihre Bank kostenlos zulässt: die Postbank erlaubt kostenlose Sondertilgungen bis zu 50 Prozent des offenen Kreditbetrags pro Jahr, die Targobank sogar bis zu 80 Prozent.

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