Kreisklasse Süd
Rassiges Derby mit acht Toren

Kreisklasse Süd: Spitzenreiter SG Möning/Rohr unterstreicht mit 5:3-Erfolg in Mörsdorf einmal mehr seine Qualität

12.04.2022 | Stand 23.09.2023, 0:42 Uhr

Mörsdorf - Das Nachbarschaftsduell in der Kreisklasse Süd zwischen dem TSV Mörsdorf und der SG Möning/Rohr hat viel versprochen und alle Versprechungen gehalten.

Eine stattliche Kulisse, prächtiges Fußballwetter und acht Tore - bloß die Spannung war nur in der ersten Halbzeit vorhanden. Und mit dem Tabellenführer Möning/Rohr hatte es einen verdienten Sieger - 5:3 (1:1) lautete schließlich das Endergebnis.

In der Anfangsphase war es allerdings der TSV, der das Spiel bestimmte. Torchancen waren aber noch nicht vorhanden. Erst als SG-Torwart David Hofbeck nach einem Rückpass der Ball bei der Annahme versprang und der nachsetzende Simon Meixner von seinem Gegenspieler in Eishockeymanier gecheckt wurde, war es so weit - Schiedsrichter Hans-Jürgen Nummer entschied sofort auf Elfmeter. Diesen verwandelte Marco Hofbeck mit einem scharfen Schuss - der SG-Keeper war zwar noch dran, konnte das 0:1 aber nicht verhindern (21.). So sehr sich Trainer Manuel Fersch über den Elfmeterpfiff aufregte, im Nachhinein sah er etwas Positives darin: "Das war so etwas wie der Wendepunkt, ab diesem Gegentreffer waren wir besser. " Die Wende zementierte dann SG-Spielgestalter Stefan Engelhard mit einem Sonntagsschuss aus gut 25 Metern genau neben den Pfosten zum Ausgleich (28.). Kurz vor der Pause vergrößerte sich die Verletztenliste beim TSV, als Andreas Schmidt mit dem rechten Knöchel umknickte. "Uns fehlen momentan einige wichtige Spieler, was unser Spiel sowohl offensiv als auch defensiv stark beeinträchtigt", klagte TSV-Trainer Matthias Rascher.

War die erste Halbzeit insgesamt ausgeglichen, wurde es kurze Zeit nach dem Seitenwechsel eine recht eindeutige Angelegenheit. Es folgte nämlich eine spielentscheidende Phase, die die Trainer naturgemäß völlig konträr bewerteten. "Die zehn Minuten waren schon richtig geil", so die Version von Fersch. "In zehn Minuten das Spiel verloren", lautet die Version von Rascher. Was war passiert? Bei einem Angriff setzte sich die SG im und um den TSV-Strafraum fest, und schließlich vollendete SG-Torjäger Martin Schwerdt mit einem Schuss aus der Drehung zum 2:1 (53.). Fünf Minuten später wuchtete Florian Klebl nach einem zu kurz abgewehrten Eckball mit einem verdeckten Schuss aus 20 Metern das Leder zum 3:1 in die Maschen (58.). Und wiederum nur sechs Minuten später erzielte der zur Halbzeit eingewechselte Nico Köhl aus dem Gewühl heraus die Vorentscheidung zum 4:1 für die Gäste (64.). Dass für den Torjubel bei den Gästefans die gefährlichen Bengalos nötig waren, ist allerdings einfach nicht zu begreifen.

Nach diesem Dreifachschlag musste man sich echte Sorgen machen um den TSV. Doch dieser zeigte Moral - allen voran Marco Hofbeck. Zuerst schlenzte er einen Freistoß aus gut 20 Metern über die Mauer ins rechte Tordreieck (68.), dann verwandelte er einen Eckball von links direkt ins lange Eck (74.) - nur mehr 3:4. Doch die Hoffnung des TSV währte nur kurz. "Wir sind derzeit so gefestigt, dass uns eine solche Phase nicht aus dem Konzept bringt", beurteilte Fersch die Reaktion seiner Schützlinge. Wie beim 4:1 war es ein Gestochere im TSV-Strafraum, das der ebenfalls eingewechselte Michael Kerl für sich nutzte und zum 5:3 einschoss (78.).

Damit war die Messe endgültig gelesen, der Rest der Spielzeit des sehr fairen Derbys war nur mehr Schaulaufen des Tabellenführers. "Wir müssen vor allem diese üblen zehn Minuten abhaken und am Donnerstag im Nachholspiel gegen Heideck II wieder unsere Leistung bringen, dann gewinnen wir auch wieder", resümierte TSV-Trainer Rascher.

HK


TSV Mörsdorf: B. Ramsauer, Groetsch, Köstler, Kastner, M. Hofbeck, S. Meixner, A. Schmidt, J. Korajkic, Baske, Distler, Lerzer (L. Ramsauer, M. Meixner, Scharpf, Gerner).
SG Möning/Rohr:
D. Hofbeck, T. Schmidt, Schwerdt, Wegenast, Zeise, Engelhard, Klebl, Geiger, S. Hirschmann, T. Hirschmann, Hamann (Köhl, Kerl, Fersch).
Tore:
1:0 M. Hofbeck (21./FE), 1:1 Engelhard (28.), 1:2 Schwerdt (53.), 1:3 Klebl (58.), 1:4 Köhl (64.), 2:4, 3:4 M. Hofbeck (68., 74.), 3:5 Kerl (78.).

Hermann Meixner