Volleyball
"Purer Zynismus" - MTV-Abteilungsleiter kritisiert Verband

26.11.2021 | Stand 26.11.2021, 16:56 Uhr
Obwohl der Verband den Spielbetrieb fortsetzt, entscheiden sich die MTV-Volleyballer dafür, in den nächsten Wochen zu pausieren. −Foto: Stolle (Archiv)

Pfaffenhofen - Mit scharfer Kritik hat Hannes Berger (Foto), Abteilungsleiter des MTV Pfaffenhofen, auf die vom Bayerischen Volleyball-Verband beschlossene Fortsetzung des Spielbetriebs reagiert.

In einem Rundbrief an alle Mitglieder der Abteilung äußerte Berger sein Unverständnis über diese Entscheidung und riet allen Volleyball-Teams des MTV, die in den kommenden Wochen anstehenden Partien und Trainingseinheiten abzusagen.

"Der BVV hält bemerkenswerterweise auch unter diesen Umständen einen geregelten Spielbetrieb für möglich (. . . ) und weist explizit darauf hin, dass die strikte Einhaltung aller Auflagen dem jeweils ausrichtenden Verein obliegt", schreibt Berger. "Angesichts der Tatsache, dass ich als Abteilungsleiter allein heute fünf umfangreiche Emails mit Auslegungen und Konkretisierungen dieser Gesetzesänderung erhalten habe, muss ich diese 'Regelung' des BVV als puren Zynismus verstehen. " Somit bleibe ihm - genau wie vor einem Jahr - nichts anderes übrig, als mit gesundem Menschenverstand und aufgrund täglicher Erfahrung als Vater schulpflichtiger Kinder sowie als derzeit maximal überarbeiteter Hausarzt die Gedanken zu Ende zu bringen, um die sich Politik und Sportverbände herumdrückten: "Wir haben derzeit echt andere Themen, als die mit geradezu skurrilen Vorschriften 'ermöglichte' Durchführung einer Punktspielrunde. Wenn man doch weiß, dass Test- und Therapiekapazitäten schon maximal ausgereizt sind, dann habe ich alles nicht unbedingt Notwendige zu unterlassen, was zu einer weiteren Zuspitzung der Situation führen könnte. " Insbesondere hält Berger die Durchführung von Jugendspieltagen für höchst problematisch. "Kinder und Jugendliche aus mehreren Vereinen in einer Halle zusammenzubringen stellt ein sehr vermeidbares Risiko dar, Quarantänen zu verursachen. "

Berger sieht die Aufrechterhaltung von Präsenzunterricht an Schulen als absolutes Ziel, dem sich alles andere unterordnen müsse. Eine baldige Wiederaufnahme eines geregelten Trainingsbetriebes in gleichbleibenden, überschaubaren Gruppen hält der Abteilungsleiter grundsätzlich für vertretbar. "Da aber gerade in den kommenden Tagen mit verstärkten Kontrollen der Behörden zu rechnen ist, würde ich gerne die erste Aufregung abwarten und zur Sicherheit pausieren. Regine Kohlmeyer, Trainerin der ersten Männer-Mannschaft, sagte bereits in dieser Woche alle Einheiten ab. "Die anstehenden Spieltage verlegen wir ins neue Jahr, in der Hoffnung, dass sich die Lage bis dahin wieder etwas beruhigt hat und sowohl Trainingseinheiten als auch Spiele unter umsetzbaren Hygienevorgaben möglich sind. "

enc