Schrobenhausen (SZ) Zum zweiten historischen Kanonentreffen mitsamt Feldlager auf den Wiesen an der Aumühle hatte das Faendl Hochprand 1520 eingeladen. 14 Kanonen mit ihren Stückmeistern, Constablern, Musketieren und Tross waren angekündigt. Ganz so viele waren es dann doch nicht.
Begonnen hatte das Kanonenschießen mit einem Feldgottesdienst. Stilgerecht im mittelalterlichen Gewand verbrachten die Kanoniere und ihr Gefolge die Zeit danach gemeinsam bei Speis und Trank. Kurz vor 14 Uhr machte sich am Samstag dann Betriebsamkeit unter den Feuerschützen breit.
Die teilweise zentnerschweren Kanonen waren zuvor im Schweiße des Angesichtes in der Wiese auf Position gebracht worden. Unter den Zuschauern, die am abgesteckten Schießfeld warteten, waren Schirmherr Freiherr Umberto von Beck-Peccoz und später auch Thomas Bauer, der es sich trotz Hausmesse nicht nehmen ließ, seinem Bruder untern den Teilnehmern zuzusehen.
Auf einem landwirtschaftlichen Anhänger stehend überwachte Dietmar Kunkel das Geschehen und erteilte mit einer grünen oder roten Fahne den Schießbefehl. War dies geschehen, machten sich die Kanoniere mit Vorsicht an das Zünden. Das Schwarzpulver, genau abgewogen und in sicheren Behältern verwahrt, war zuvor in die Kanonen eingefüllt worden. Und dann krachte es gewaltig. Ohrenschützer oder Stöpsel waren notwendig, um keinen Gehörschaden zu bekommen. Den Donner spürte man am ganzen Körper und eine Kanone feuerten nach der anderen mit lautem Getöse das Pulver ins Freie. Leider wehte ein Ostwind und die gewaltigen Rauchschwaden verhüllten in kurzer Zeit die Kanoniere samt Gefolgschaft. Etwas leiser dagegen ging es bei den Musketieren zu, die eine Gefechtssituation simulierten. Nach knapp einer Stunde war das laute Knallen vorbei. Alles lief wie am Schnürchen, lediglich eine Kanone wollte nicht so, wie sie sollte. Erst beim zweiten Durchgang kam eine kleine weiße Wolke heraus und das Pulver in der Kanone musste mit Wasser abgekühlt werden.