Würzburg
Prozess um Baby-Tod: Mutter hatte Angst vor Angeklagtem

23.11.2020 | Stand 02.12.2020, 10:07 Uhr
Eine Statue der Justitia mit einer Waage in ihrer Hand. −Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Symbolbild

Knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines Babys in Unterfranken hat die Mutter dem Landgericht Würzburg ihr Verhältnis zu dem Angeklagten beschrieben. Ihr Ex-Freund sei sehr aufbrausend und temperamentvoll gewesen und habe ihr gesagt, dass ihn das Babygeschrei stresse. Im Falle einer Trennung habe er ihr gedroht, er wolle ihr den Jungen von der Polizei wegnehmen lassen, sagte die 21-Jährige am Montag. Der 24-Jährige soll teils ruppig mit dem Baby umgegangen sein. Sie habe Angst vor dem Mann gehabt. Die Familie aus dem Raum Gemünden (Landkreis Main-Spessart) wurde seinerzeit vom Jugendamt betreut.

Der 24-Jährige muss sich seit Oktober wegen Mordes vor dem Landgericht verantworten. Er bestritt zu Prozessauftakt, das Kind kurz vor Weihnachten 2019 tödlich misshandelt zu haben. Weder habe er den acht Monate alten Säugling geschlagen, noch mutwillig erstickt.

Auch die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, den Buben schon in den Wochen vor seinem Tod misshandelt zu haben, wies der 24-Jährige von sich. Er will das Kind lediglich manchmal unsanft behandelt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen vor, den Jungen mit stumpfer Gewalt malträtiert und erstickt zu haben.

Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 zu Opfern bundesweit

dpa