Ingolstadt
Protest gegen Glyphosat im Bier

20.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:56 Uhr

Ingolstadt (DK) Der Bund Naturschutz (BN) und die Linkspartei nehmen die Feiern zum Jubiläum der Verkündung des Reinheitsgebots zum Anlass, ein Verbot von Glyphosat zu fordern. Am morgigen Freitag ist dazu an der Donaubühne von 9 bis 11 Uhr eine Protestveranstaltung geplant.

Wenige Meter davon entfernt im Klenzepark wird Bundeskanzlerin Angela Merkel zu diesem Zeitpunkt dem Bayerischen Brauerbund ihre Aufwartung machen. "Das von der Weltgesundheitsorganisation WHO als ,wahrscheinlich krebserregend' eingestufte Totalherbizid Glyphosat wurde inzwischen in vielen Lebensmitteln nachgewiesen, unter anderem in Bier", heißt es dazu in einer Mitteilung des BN.

Die Forderung nach einem Verbot von Glyphosat erhebt auch Die Linke. "Das bayerisches Reinheitsgebot sollte verpflichten", schreibt die Ingolstädter Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter dazu in einer aktuellen Erklärung. "Reinheitsgebot heißt für uns, dass das Bier wirklich rein ist, also auch frei von Schadstoffen", findet sie. Das gelte vor allem für Glyphosat, das nicht nur im Verdacht steht, erbgutschädigend und krebserregend zu sein, sondern auch hormonell wirke, erklärt Bulling-Schröter. "Deshalb ist es geboten, an diesen Tagen auch wirklich über reines Bier zu sprechen, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und Glyphosat endlich zu verbieten. Alles andere ist Show und eine Verdummung der Konsumentinnen und Konsumenten", heißt es in der Pressemitteilung. "Gerade die CSU, der ja das bayerische Bier erklärtermaßen besonders am Herzen liegt, sollte hier noch einmal in sich gehen."