Protest der Rettungsprofis

11.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:12 Uhr

Protest der professionellen Retter: Die Beamten der Berufsfeuerwehr Ingolstadt beteiligten sich am gestern Morgen an den Kundegebungen im aktuellen Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. - Foto: Stadik

Ingolstadt (DK) Die Sicherheit war während der Protestkundgebung der Berufsfeuerwehr Ingolstadt am gestrigen Morgen zu keiner Zeit gefährdet. "Wir waren immer abrückbereit", betonte Personalratsvorsitzender Manfred Vogelsang nach der zehnminütigen Aktion, die Teil des aktuellen Tarifkonflikts war.

"Yes, we can", rief ein behelmter Beamter, der gestern um 7 Uhr zusammen mit etwa 40 Kolleginnen und Kollegen vor dem Gebäude der Berufsfeuerwehr an der Dreizehnerstraße für mehr Einkommen protestierte. Mit der Anspielung auf den Wahlslogan des US-amerikanischen Präsidenten Obama unterstützte der junge Feuerwehrmann die Gewerkschaftsvertreter, die zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen hatten. An der Kundgebung nahm auch eine Delegation des Personalrats der Stadt Ingolstadt teil.

Die ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Steffi Kempe wetterte über die "Schweinerei ", dass Milliarden von Euro für Rettungsschirme in der Finanzkrise ausgegeben würden und gleichzeitig die Angestellten der Kommunen und Länder im Regen stehen würden. Die Forderungen von ver.di – unter anderem acht Prozent mehr Geld – seien auch zur Bewältigung der Krise ökonomisch sinnvoll und notwendig, meinte Steffi Kempe. Zudem gebe es im öffentlichen Dienst einen Nachholbedarf, weil die Beschäftigten in der Vergangenheit nicht angemessen bei Lohn- und Gehaltserhöhungen berücksichtigt wurden.

"Ihr habt immer wieder auf Geld verzichtet. Eine Erhöhung steht euch jetzt zu", bekräftigte Manfred Lindner (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft), der genauso wie der DGB-Regionsvorsitzende Karl-Heinz Katzki die ver.di - Position unterstützte. Im Anschluss an die 20-minütige Aktion machten sich dann insgesamt 80 Beschäftigte der Straßen- und Autobahnmeistereien Ingolstadt, Neuburg mit Stützpunkt in Schrobenhausen, Beilngries und vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt auf den Weg zur zentralen Kundgebung nach Trockau bei Bayreuth. Dort demonstrierten nach Angaben von Steffi Kempe schließlich 170 Beschäftigte, um ein Verhandlungsangebot der Arbeitgeber zu erhalten.