Manching
Prinzenpaare, so weit das Auge reicht

Farbenprächtiger Umzug am Sonntagnachmittag einer der Höhepunkte des Manschuko-Festes

24.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Manching (smd) Unter dem Motto \t"Wir werden nur einmal im Leben 50 Jahre alt" zog die Faschingsgesellschaft Manschuko aus Manching am Wochenende alle Register, um ein Fest der Superlative zu bieten. Bereits am Freitagabend begann mit einem musikalischen Paukenschlag das auf vier Tage anberaumte Gründungsfest.

Drückend voll war es am Freitag im Bierzelt beim Konzert der Spider Murphy Gang (wir berichteten). Mit einem Standkonzert und Freibier am Rathausvorplatz begann am Samstagnachmittag die eigentliche Geburtstagsfeier der Manchinger Narren. Farbenprächtig gestalteten Garde, Jugendtanzgruppen, Präsidium, Ehrenrat und ein prächtig geschmückter, von Pferden gezogener Brauereiwagen sowie die Patenvereine aus Neuburg und Denkendorf den Einmarsch auf das Festgelände.

Dann ging es Schlag auf Schlag mit dem Jubiläumsprogramm weiter. Im Doppelpack stachen Präsident Roland Spies und Bürgermeister Herbert Nerb (FW) zwei Fässer Bier an - die Jubelfeier war eröffnet. Spies und Nerb bedankten sich nicht nur bei den fleißigen Helfern, die zum Gelingen des Festes beitrugen, sondern auch bei denen, die seit 50 Jahren Manschuko zum guten Image verhalfen. Der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer (CSU) ließ es sich nicht nehmen und lud die gesamte Manschuko-Mannschaft zur nächsten Grünen Woche mit Besuch des Reichstages nach Berlin ein.

50 Jahre und kein bisschen leise könnte das dreistündige Programm, das die Jugendtanzgruppen eingeleitet haben, bezeichnet werden. In nostalgischer Reihenfolge ließen alle ehemaligen Hofmarschälle die 50 Jahre, unterstützt mit Videoaufnahmen, die jeweiligen Epochen nochmals aufleben. Bemerkenswert war, dass Josef Münzhuber aus Manching als ehemaliger Hochzeitslader bei den Narrenhochzeiten mit seinen 90 Jahren (siehe links) noch einige gereimte Schnaderhüpferl zum Besten geben konnte. Eine fulminante Tanzeinlage hatten die Burgfunken aus Neuburg und die Faschingsgesellschaft aus Denkendorf für den Jubelverein aus Manching im Gepäck. Zur Feier des Tages wurde eine überdimensionale Geburtstagstorte auf der Bühne in kleine Stücke geschnitten und verteilt.

Lang schlafen war am Sonntag nicht angesagt. Bereits um 7 Uhr morgens wurden die verschlafenen Manschukaner und die beiden Patenvereine durch die Böllerschützen aus den Federn gerissen. Nur für kurze Zeit begleiteten dunkle Wolken die lustige Gesellschaft beim Ausmarsch vom Rathausplatz zum Festplatz. Den für die Faschingsgesellschaft gut angepassten Festgottesdienst hielt Pfarrer Tobias Hiller für den Jubelverein ab.

Nach dem sonntäglichen Mittagessen formierte sich ein farbenprächtiger Umzug, den es so in Manching noch nicht zu sehen gab. Bei erträglicher Witterung zogen über 40 Vereine, Gastgarden, Pferdekutschen und sieben Musikkapellen durch teilweise mit Fähnchen geschmückte und von Hunderten von Zuschauern gesäumte Straßen. Ein besonderes Highlight war, dass sich alle noch lebenden Prinzenpaare seit der Gründung von Manschuko in ihren Originalkostümen, so weit vorhanden, am historischen Festumzug präsentierten. Eine besondere Anerkennung verdienten einige Anwohner, die die vorbeiziehenden Gruppen mit allerlei Getränken versorgten. Nach der obligatorischen Bänderverleihung und zahlreichen Dankesworten und Übergaben von Geschenken an den Festausschuss ging eine Geburtstagsparty zu Ende, die Manching so schnell nicht wieder erleben wird.