Pfaffenhofen
Prävention klappt auch online

Positives Fazit nach Prop-Veranstaltung mit Realschülern

11.03.2021 | Stand 15.03.2021, 3:33 Uhr
Ute Trapp beim Online-Treffen mit den Realschülern. −Foto: Prop

Pfaffenhofen - In der Regel besucht Sozialarbeiterin Ute Trapp von der Psychosozialen Beratungsstelle Pfaffenhofen (Prop) die Schüler in ihren Klassenräumen.

Doch besondere Situationen wie Corona erfordern besondere Maßnahmen. So wurde das analoge Konzept kurzerhand in eine digitale Veranstaltung umgesetzt - und die Referentin traf sich mit den Jugendlichen und Lehrkräften stattdessen virtuell per Videokonferenz. Prävention klappt also auch online - das war das positive Fazit der Veranstaltung mit der Pfaffenhofener Georg-Hipp-Realschule. Zusammen mit zwei Klienten aus dem Prop-Therapiezentrum in Aiglsdorf sprach Ute Trapp mit 53 Schülern der achten Klassen über das Thema Drogen.

Die Präventionsfachkraft startete das Live-Meeting mit der Vorstellung der Suchtberatungsstelle, insbesondere dem FreD-Angebot, also der Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten. FreD richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die mit illegalen Drogen, vor allem Cannabis und amphetamintypischen Stimulanzien, experimentieren - und deswegen zum ersten Mal bei der Polizei oder in der Schule auffällig werden. "Wir holen die Schüler dort ab, wo sie stehen", erklärt Trapp den thematischen Einstieg. "Und in dem Alter beginnt das Probier- und Neugierverhalten. " Schülerorientiert wurde den Jugendlichen durch sachliche Infos, Statistiken, aber auch anonymisierte Beispiele aus dem Beratungsalltag vor Augen geführt, welche gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen der Konsum von Drogen haben kann.

Suchtprävention gehört im Rahmen der ganzheitlichen Erziehung zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Frühzeitige Vorbeugung trägt maßgeblich zur Förderung der psychosozialen Gesundheit bei und kann somit auch eine Suchtentwicklung abwenden. Externe Experten können schulische Prävention sinnvoll unterstützen. Zur Ergänzung des Unterrichts wird daher gerne auf das Angebot der Prop-Suchtberatungsstelle zurückgegriffen. "Die Schüler waren gut auf das Thema vorbereitet", betont Trapp. "Da Lehrkräfte aber häufig keine Profis in Suchtthemen sind, kommt uns im Rahmen der Präventionsarbeit an Schulen eine wichtige Aufgabe zu. " Der Themenblock der Referentin war abwechslungsreich gestaltet und die anwesenden Schüler hörten interessiert zu. Dennoch waren alle auf die zweite Einheit gespannt. Dabei kamen zwei Klienten aus dem Therapiezentrum Aiglsdorf zu Wort, die ihre Lebensgeschichte erzählten und den Alltag in der stationären Einrichtung vorstellten.

Die Rückmeldungen der Achtklässler fielen ausgesprochen positiv aus. Eine Abfrage am Ende der Veranstaltung ergab, dass die Mehrheit der Schüler die Veranstaltung sehr gut und die Klienten sehr authentisch fanden. Die meisten konnten den Erzählungen gut folgen - und über die Hälfte hat ihre Meinung zu Drogen und Drogenabhängigen geändert. Nachdem auch die Lehrkräfte sehr zufrieden waren, wurde die Durchführung einer weiteren Präventionsveranstaltung angefragt.

PK