Positive Entwicklung auf vielen Sektoren

12.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:17 Uhr

Pfaffenhofen / Langenbruck (zur) Zufrieden mit der Entwicklung im Landkreis blickten die Sprecher der Kreistagsfraktionen im Rahmen der Jahresschlusssitzung auf die Arbeit der vergangenen zwölf Monate zurück.

Landrat Rudi Engelhard bezeichnet das Jahr 2007, in das für den Kreis die Zusammenführung der EADS, die Inbetriebnahme des modernsten Gasturbinenreaktors der Welt und die Entscheidung zum Neubau des Basell-Werkes fielen, gar als "das beste meiner Amtszeit". Eine Arbeitslosenquote von aktuell 2,0 Prozent und die Reduzierung der Bedarfsgemeinschaften nach Hartz IV um 37 Prozent seit April 2006 seien Erfolge, die sich sogar in Kommentaren der internationalen Presse niederschlagen. Dennoch müssten weiterhin "massive Anstrengungen" unternommen werden, um Jugendlichen den Übergang ins Berufsleben zu ermöglichen, forderte Engelhard.

Auch heuer hat der Landkreis Millionen für die Sanierung und Erweiterung von Schulen, für Kindertagesstätten und Kindergärten ausgegeben. Damit auch die Gemeinden ihren Aufgaben im Sinne der Familienfreundlichkeit leichter nachkommen können, habe man die Kreisumlage gesenkt und werde auch die niedrigere Bezirksumlage an die Kommunen weiter gegeben, so der Landrat.

Klinikfusion und Umstrukturierung des AWP mit dem Resultat einer deutlichen Gebührensenkung, die Gründung einer Energieberatungsagentur in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz, Fortschritte bei der Hochwasserfreilegung und die Inbetriebnahme eines dritten Rettungswagens sowie die erfolgreiche Arbeit in Sachen Tourismus führte Engelhard ebenfalls an. Eine solide Finanzlage (3,74 Millionen Euro Schulden stehen fünf Millionen Euro Rücklagen gegenüber) lasse zudem "genügend Spielraum für Investitionen" auch in der Zukunft.

Fraktionssprecher Reinhard Heinrich (CSU) schrieb die genannten Erfolge "der deutlichen Handschrift unseres Landrates" und der Tatsache zu, dass alle großen Gruppierungen in "Kernfragen" an einem Strang gezogen hätten. Die CSU habe ihre Mehrheit dabei nie "ausgespielt", sondern sogar Sitze in Ausschüssen an Grüne und FDP abgetreten. Im Sinne eines guten Miteinanders wünschte er den Abgeordneten abschließend eine gewisse Immunität gegen den drohenden "Wahlvirus".

Trotz einer im chinesischen Wortsinn durchaus zwiespältigen "interessanten Zeit", geprägt von "Tonnentausch beim AWP" und "Personalkarussell in der Ilmtalklinik", sah Wolfgang Inderwies (FW) dank Müllgebühren-Senkung und wegweisender Investitionen doch Grund für ein positives Fazit. Für die neue Legislaturperiode wünschte er sich eine stärkere Ausgewogenheit der Rahmenbedingungen "für einen noch erfolgreicheren Weg in die Zukunft".

Bei der Einschätzung des Erreichten stimmte auch Eva Hell (SPD) mit dem Landrat überein. In Sachen Jugendförderung forderte sie von Engelhard weiterhin die nötige "Leidenschaft". Zu den Wermutstropfen in der Bilanz zählte Hell, dass man bei der Diskussion um eine Ortsumgehung Weichenried "einer Eiche mehr Schutz gewährt als den betroffenen Menschen".

Thomas Stockmeier (FDP) dankte der CSU für die abgetretenen Ausschusssitze und ergänzte, es sei zwar möglich "aber nicht immer leicht" für seine kleine Gruppierung gewesen, ihre Meinung zu vertreten. Das wichtigste Ziel für die Zukunft sah er in der Jugendarbeit und im Bemühen um einen familienfreundlichen Landkreis.

"Keine Abrechnung" wollte Monika Schratt von den Grünen liefern, auch wenn sie so manches Mal "Prioritäten gerne anders gesetzt" hätte. Nach 14 Jahren in der Politik verabschiedete sich die resigniert wirkende Abgeordnete ohne lange Rede mit den Worten "Hoffentlich wird es euch nicht langweilig ohne mich".

Ein gemeinsamer Dank ging an die Mitarbeiter der Verwaltung und im Vorgriff auf die Festtage klang der Nachmittag mit einer gemeinsamen Feier aus.