Neuburg
Pläne für neue Rot-Kreuz-Wache

Beim 40-Jährigen des Rettungszentrums für Sanitäter und Feuerwehr kündigt OB Gmehling Neubau an

01.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:25 Uhr

Hier muss jeder Handgriff sitzen: Bei einer großen Übung versorgten die Sanitäter vor vielen Zuschauern "Verletzte nach einem Gebäudebrand".

Neuburg (DK) Das 1977 eröffnete Neuburger Rettungszentrum für das Rote Kreuz und die Feuerwehr ist trotz der Aufstockung im Jahr 2000 langsam zu klein. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling kündigte bei der großen Jubiläumsfeier deshalb "mittelfristig den Neubau einer BRK-Rettungswache" an.

Was bedeutet mittelfristig? "Wir sprechen von einem Zeitraum in den nächsten zehn Jahren", antwortete OB Gmehling auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Aufgabenspektrum beider Hilfsorganisationen habe sich enorm vergrößert - und damit auch der Raumbedarf. "Wir müssen der Feuerwehr mehr Platz einräumen", sagte Gmehling, als Neuburger Oberbürgermeister und BRK-Kreisvorsitzender für beide Truppen finanziell zuständig. Mittelfristig brauche man also ein neues oder ein anderes Rettungszentrum. Konkret könnte er sich eine große, neue Rettungswache speziell für das Rote Kreuz in der Nähe der Kliniken St. Elisabeth vorstellen, die Nachbarschaft sei strategisch günstig. Die Feuerwehr könnte dann die freiwerdenden Räume im jetzigen Doppelzentrum nutzen. Gmehling betonte aber, dass es keine fertigen Pläne in der Schublade gebe und dass es sich um mittelfristige Lösungen handle.

Um kurzfristig Entlastung zu bringen und die problematische Zufahrtsituation - die abfahrenden Einsatzfahrzeuge und die anfahrenden Freiwilligen in ihren Privatautos behindern sich teilweise - zu lösen, kündigte Hans Mayr als Feuerwehrreferent des Neuburger Stadtrates die baldige Bebauung des Tennisplatzes am Doppelzentrum an. Mayr hob hervor, dass der Stadtrat die Feuerwehren jedes Jahr mit rund 500 000 Euro stütze. Er berichtete, das Doppelzentrum habe sich bewährt, der Standort liege in einer strategisch hervorragenden Position.

400 Einsätze leistet die Neuburger Feuerwehr jedes Jahr, 7500-mal rücken die Aktiven des Roten Kreuzes aus. Die Entscheidung, beide Truppen an einem Ort unterzubringen, sei sehr klug gewesen, bilanzierte Robert Augustin, Geschäftsführer des BRK. Die kurzen Wege seien von Vorteil. Feuerwehrkommandant Markus Rieß erinnerte daran, dass man über das Zentrum 1977 gesagt hatte, es reiche für die nächsten 100 Jahre aus - langsam werde es dennoch eng. Auf 7514 Einsätze fuhr die Neuburger Wehr seit damals. Vom bissigen aber hilflosen Hund auf dem Dach bis zu schlimmen Unfällen, die auch die Aktiven nicht so schnell wegstecken könnten. Die große Leistung ist unbestritten.

Verstärkung suchen sowohl das Rote Kreuz als auch die Feuerwehr deshalb ständig. Aus diesem Grund organisierten beide eine koordinierte, gemeinsame Rettungsübung am Domizil. Vor vielen hundert Zuschauern zeigten die Rettungskräfte, wie sie verletzte Personen aus einem brennenden Gebäude befreien und versorgen. Besonders die Kinder machten große Augen, als die Atemschutzträger und Sanitäter an ihnen vorbeispurteten - sie sind freilich auch die Zielgruppe. Doch BRK und Feuerwehr freuen sich über Freiwillige aller Generationen - auch über "motivierte Quereinsteiger".