Pfaffenhofen
PFC: "Höchste Priorität"

Landrat: Erste Ergebnisse der Sanierungsuntersuchung der Hotspots Ende des Jahres

11.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:35 Uhr

Pfaffenhofen/Manching - Der nächste Runde Tisch in Sachen PFC am Flugplatz Manching wird am 17. Dezember im Landratsamt Pfaffenhofen stattfinden.

Dann soll auch über die Möglichkeiten eines Bodenaustauschs respektive einer Bodenwaschung in dem betroffenen Gebiet gesprochen werden, so Landrat Albert Gürtner auf eine Anfrage von Doris Lemle und Doris Schmidt. Wie berichtet, hatten sich die beiden Vorstandsmitglieder der Bürgerinitiative PFC Flugplatz Manching vor einer Woche in einem offenen Brief an den Pfaffenhofener Landrat gewandt. Sie wollten wissen, wie es nach dem Start der Sanierung am Flugplatz weitergeht.

Wie Gürtner in seiner Antwort weiter schreibt, habe er sich mit der Bundeswehr und dem Wasserwirtschaftsamt in der Beantwortung der Fragen abgestimmt. Danach sind im Grundwasserzustrom, also im Umfeld der im Juli 2020 gebohrten Brunnen für den Pumpversuch, zwischen 2015 und 2018 Konzentrationen bei PFOS von 0,6-7,3 Gramm pro Liter, bei PFHxS 0,5-4,3, bei PFNA 0,5-2,1 und bei PFC 2,0-13 Gramm pro Liter gemessen worden.

"Seit dem Bohrbeginn der Pumpversuchsbrunnen wurden von Seiten der Bundeswehr die wasserrechtlichen Verfahren für die Durchführung der Versuche beantragt und von Seiten des Landratsamtes als der zuständigen Behörde verbeschieden", so der Landrat weiter. Die Dauer des Versuchs ist danach mit 90 Tagen angesetzt. "Während dieser Zeit finden diverse Untersuchungen statt. Nach Beendigung des Versuchs werden die gewonnen Daten ausgewertet. Zusammenfassende Ergebnisse werden in 2021 erwartet. "

Die im Raum stehende Zahl eines Wasserdurchlaufs von 3,5 Millionen Liter pro Tag beziehe sich auf den voraussichtlichen Endzustand der Reinigungsanlage für die Abstromsicherung. Die in diesem Monat anlaufenden Versuche, die drei Monate dauern und ausgewertet werden, dienen der "Vorerkundung für die Planung einer optimalen und effizienten Abstromsicherung".

Die Technische Universität München (TUM) wurde von Seiten des Staatlichen Bauamtes beauftragt, die Tracereinspeisung durchzuführen, die Fluoreszenzsonde zu installieren und zu betreiben sowie die Wasserproben, die begleitend durch das Büro Gibs Geologen entnommen werden, im Labor spektralfluorimetrisch zu analysieren. Der 90-tägige Tracerversuchs soll nächste Woche starten.

Zum Terminplan schreibt Gürtner weiter: "Ich kann Ihnen versichern, dass sowohl mein Haus, als auch alle beteiligten Fachbehörden und die Bundeswehr mit höchster Priorität an diesem Themenkomplex arbeiten, um die einzelnen Phasen so zügig wie möglich abzuarbeiten. Es liegt nicht im Interesse aller Beteiligten, dass die Aufarbeitung des Schadensfalls bis zum Ende der Sanierung länger andauert als notwendig ist. Auf Grund der Komplexität des vorliegenden Sachverhaltes bitten wir um Verständnis, dass dies auch einen gewissen zeitlichen Rahmen in Anspruch nimmt. " Ende 2020 bis Anfang 2021 werden voraussichtlich die ersten Ergebnisse der Sanierungsuntersuchung vorliegen und erst anhand dieser Ergebnisse könne im Abschluss weiter entschieden werden. Ebenso werden erst dann auch die Ergebnisse des Pump- und Tracer-Versuchs vorliegen, welche ein wichtiger Schritt für die Planung einer effizienten Abstromsicherung sind.

Für die drei Hotspots und weitere Bereiche, in denen eine abschließende Gefährdungsabschätzung bereits vorliegt, wird derzeit eine Sanierungsuntersuchung durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Variantenstudie, in der verschiedene Dekontaminations- bzw. Sicherungsmaßnahmen verglichen werden. "Durch diese Untersuchung, wird für jeden einzelnen Schadensbereich aus den verschiedenen möglichen Sanierungsvarianten die geeignetste ermittelt und stellt damit die Grundlage für die behördliche Entscheidung über Art und Umfang der Sanierung dar. "

Bei der Bodenwaschung handelt es sich um eine Dekontaminationsmaßnahme. Ob Gründe für oder gegen diese Variante sprechen, wäre dann Ergebnis einer solchen Variantenstudie. Sollte sich bei der Sanierungsuntersuchung also für einen oder mehrere der untersuchten Bereiche eine Bodenwäsche als die geeignetste Variante darstellen, wird diese Sanierungsvariante für die jeweilige Fläche auch priorisiert. "Jede Fläche ist aufgrund ihrer unterschiedlichen Gegebenheiten einzeln zu betrachten, um das bestmögliche Sanierungsergebnis zu erzielen", so Gürtner.

DK