Aresing
Pfarrgemeinde Aresing verabschiedet Pfarrer Reinhold Schwarz

Nach zwölf Jahren in der Gemeinde tritt der beliebte Geistliche seinen Ruhestand an – Feierlicher Gottesdienst mit vielen Ansprachen

31.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

 

Aresing (SZ) Zum letzten Mal hat Pfarrer Reinhold Schwarz in Aresing gestern einen Gottesdienst gehalten. Der 70-Jährige geht in den Ruhestand. Es seien zwölf schöne und erfüllte Jahre für ihn gewesen, sagte der Pfarrer. Für seine Verdienste überreichte ihm Bürgermeister Klaus Angermeier die Bürgermedaille in Silber.

Schwarz’ Nachfolger ist Pfarrer Michael Menzinger.

Viele Fahnenabordnungen der rund 20 Vereine in Aresing waren zum Gottesdienst in die gut besetzte Kirche gekommen. Pfarrer Schwarz erinnerte sich in seiner Rede an die Anfänge. Er habe sich für die Stelle nicht beworben, sondern sei von dem damaligen Generalvikar gebeten worden, die Pfarreiengemeinschaft zu übernehmen, erzählte er. „Ich habe sofort zugesagt und es nicht bereut.“ Das erste Jahr hatte er übergangsweise im kleinen Pfarrhof in Oberlauterbach gewohnt, weil das Aresinger Pfarrhaus von Grund auf saniert worden war. Damit das seinem Nachfolger nicht passiert, ist Schwarz schon Anfang August an seinen Ruhestandswohnsitz in der Nähe von Bad Wörishofen umgezogen. Die Pfarrgemeinde konnte so in Ruhe den Pfarrhof herrichten.

200 Kinder hat Pfarrer Schwarz allein in der Pfarrei Aresing während seiner zwölfjährigen Seelsorgezeit getauft, 39 Brautpaare getraut und 153 Verstorbene beerdigt. Die Sanierung des Pfarrhofes und die aufwendige Dachsanierung sowie die Außensanierung der Pfarrkirche waren zwei große Baumaßnahmen, die in seine Amtszeit fielen. Rund 700 000 Euro hatten die Maßnahmen an der Pfarrkirche gekostet. Auch in Autenzell war die Filialkirche außen und innen renoviert worden. „Schulden sind keine vorhanden“, sagte Schwarz, der allen für ihre Spendenfreudigkeit dankte.

Oft sei er in letzter Zeit gefragt worden, warum er denn jetzt gehe, sagte Schwarz. „Mit über 70 Jahren spüre ich das Alter und die aufkommenden Beschwerden.“ Deshalb hätte er die Möglichkeit genutzt und den Ruhestandssitz in der Nähe seiner Heimat angenommen, den ihm die Diözese angeboten hatte.

Seiner Pfarrgemeinde wird er fehlen. Seine vielen Verdienste aufzuzählen, könne nur ein lückenhaftes Stückwerk sein, sagte Kirchenpfleger Jakob Beierl, der auch im Namen des Pfarrgemeinderates sprach. Er ließ die zwölf Jahre Amtszeit von Schwarz in gereimter Form Revue passieren. „Die Ihnen anvertraute Herde hatte wenig Grund zur Beschwerde“, reimte Beierl. Er beschrieb den Pfarrer als einen schlichten und bescheidenen Menschen, der sich um herrenlose Katzen kümmerte und am Samstag selbst auf der Straße den Besen schwang. „Es wäre uns eine Ehre, wenn ihre letzte Adresse unser Friedhof wäre.“

Stellvertretender Landrat Alois Rauscher, der selbst in der Aresinger Pfarrei daheim ist, hat den studierten Theologen Schwarz als einen Menschen erlebt, dem es immer gelungen sei, das, war er sagen wollte, einfach, klar und verständlich rüberzubringen. „Diese Eigenschaft rückt sie meiner Meinung nach in die Nähe unseres Aresinger Theologen Johann Michael Sailer.“

Walburga Schlicker, die als Vertreterin aller Vereine der Pfarrei, des Frauenbundes sowie der Ortsgruppe der Arbeitnehmerbewegung (KAB) sprach, „buchte“ Pfarrer Schwarz für die nächste Frauenwallfahrt der KAB. Die geht nach Irsee, in der Nähe von Bad Wörishofen. „Etwa 400 Frauen würden sie dann besuchen“, sagte Schlicker. Sie überreichte Schwarz einen an der Weilach geschnittenen Weidenstock, auf dem sein Name eingeschnitzt ist. Bürgermeister Angermeier würdigte die Verdienste des Pfarrers mit der Bürgermedaille in Silber.