Zum Brandanschlag auf das geplante Asylbewerberheim in Winden und den Folgen:
Am Samstag wurden von zwei Personen Flyer in Winden verteilt mit der Bildbeschriftung „Die (geistigen) Brandstifter von Winden“, unterschrieben mit „La Resistance Antifaschistische Gruppe Ingolstadt“. In diesem Flyer wird unterstellt, dass die gesamte Bevölkerung von Winden „den Boden für Brandsätze“ bereitet haben und dass diejenigen, die demonstriert haben (ein Bild der Demo ist auf dem Flyer abgedruckt), nicht auf „nüchterne und sachliche Information“ sondern auf „Stimmungsmache“ gesetzt haben.
Ich gehe davon aus, dass die Verfasser dieses Flyers nicht an der Bürgerversammlung in Winden teilgenommen haben. Denn dann könnten diese nicht behaupten, dass eine „Hetze“ gegen die Unterbringung von Flüchtlingen stattgefunden hat. Einige wenige Kommentare an diesem Abend waren unsachlich, aber im Großen und Ganzen wurde fair miteinander umgegangen. Man braucht dazu nur die Berichterstattung in der Lokalzeitung zu lesen. Deshalb finde ich es unverschämt zu behaupten, dass wir (alle) in Winden „den Boden für Brandsätze bereitet“ hätten.
Die Verantwortung dafür trägt ganz alleine der oder die Täter, ganz egal, woher er kommt. Alle in Winden und insbesondere die Teilnehmer der Demonstration als „mitverantwortlich“ zu bezeichnen, ist eine pauschale Vorverurteilung und Hetze gegen ein ganzes Dorf. Im Übrigen haben sich schon lange mehr als 20 Freiwillige gemeldet, die sich ehrenamtlich um die Flüchtlinge kümmern wollen – auch das ist den Verfassern scheinbar nicht bekannt. Und noch zum Schluss: Ich finde diesen Brandanschlag furchtbar und hoffe, dass die Täter gefasst werden. Diese Art von „Meinungsäußerung“ gehört nicht zu einem demokratischen Staat.
Klaudia Herbst, Reichertshofen
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