Eichstätt/Wien
Pater Johannes Haas mit 68 Jahren gestorben

Trauer an der Universität: Langjähriges Wirken als Hochschulpfarrer in Eichstätt

28.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:10 Uhr
Pater Johannes Haas ist am Mittwoch in Wien gestorben. −Foto: Foto: Christian Klenk

Eichstätt/Wien (EK) Pater Johannes Haas ist tot: Der Ordengeistlicher, der über 20 Jahre hinweg als Hochschulpfarrer an der Katholischen Universität in Eichstätt wirkte, ist am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren in Wien gestorben. Erst vergangenes Jahr wurde er aus Eichstätt verabschiedet.

Johannes Haas stammte aus Zell am Pettenfürst in Oberösterreich, trat 1970 den Oblaten des heiligen Franz von Sales bei und wurde 1976 in Eichstätt zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplanszeit in München und einem Einsatz als Erzieher kam er 1981 erstmals als Hochschulpfarrer nach Eichstätt. In dieser Zeit baute er an der neu gegründeten Katholischen Universität die Hochschulgemeinde auf. Nach einer seelsorgerlichen Aufgabe in Wien und zwei Jahren als Leiter der KIM-Bewegung wechselte er im Jahr 2000 erneut als Hochschulpfarrer nach Eichstätt. Diese Aufgabe füllte er "mit Herzblut", so die KU in einer ersten Reaktion, weitere 17 Jahre aus.

"Pater Johannes prägte durch seine Präsenz und Begleitung von KU-Angehörigen die Universität, führte viele Studierende zum Glauben und etliche auch zur Taufe. Nicht wenigen Paaren, die sich an der Universität kennenlernten, führte er zum Ehesakrament", so die KU. Kaum eine Veranstaltung an der Universität habe ohne ihn stattgefunden. "Besonders studentische Initiativen begleitete er mit großer Aufmerksamkeit, so etwa die Aktivitäten des Arbeitskreises Shalom": Noch am vergangenen Wochenende, als es ihm aufgrund seiner plötzlichen Erkrankung schon sehr schlecht ging, ließ er sich von der diesjährigen Preisverleihung in Eichstätt berichten.

"Pater Johannes Haas hat den Glauben den Studierenden und Mitarbeitern der KU aufrichtend und mutmachend nahegebracht", sagte KU-Präsidentin Gabriele Gien. Seine ansteckende Lebensfreude, seine Freude am Singen und der Musik blieben unvergessen. "Die KU trauert um einen Menschen, der die Entwicklung und das Leben der Universität viele Jahre lang mitgestaltet und mitgelebt hat."

Im Mai vergangenen Jahres war Pater Johannes Haas in Eichstätt verabschiedet worden. Er selbst wäre gerne noch länger Seelsorger an der KU geblieben, sein Orden hatte jedoch eine neue Aufgabe für ihn: Rektor der Wiener Innenstadtkirche St. Anna. Das Amt trat er erst in diesem April an. Zu seinem Abschied in Eichstätt sagte Pater Johannes, er fühle sich "wie ein Dirigent nach dem Konzert: Ich lege die Instrumente ab, mit denen ich die KHG bespielt habe und verlasse die Bühne".

In der Kapelle der KHG in Eichstätt am Kardinal-Preysing-Platz liegt ein Kondolenzbuch aus. Im Gottesdienst am Campus an diesem Donnerstag um 12 Uhr in der Kreuzkirche (ehemalige Kapuzinerkirche) wird seiner gedacht werden.