München
Panther im Pech

ERC Ingolstadt verliert mit 2:3 nach Penaltyschießen erstmals ein Derby beim EHC München

27.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:53 Uhr

Nur Zentimeter haben gefehlt: Eric Schneider (links) verfehlte das ERC-Tor in dieser Situation nur knapp. Die Ingolstädter Michael Waginger, Timmy Pettersson und Goalie Ian Gordon konnten durchatmen. - Foto: Fishing4

München (DK) Gegen das Gesetz der Serie kommt der ERC Ingolstadt einfach nicht an. Nach drei Siegen hintereinander – das Maximum in dieser Eishockey-Saison – unterlagen die Panther am Freitagabend wieder einmal, und zwar beim EHC München mit 2:3 nach Penaltyschießen.

Nach nicht einmal zwei Stunden war die reguläre Spielzeit zu Ende (1:1, 1:1, 0:0) und der eigentliche Showdown begann. Obwohl beide Teams in der Verlängerung je einmal in Überzahl ran durften, gelang kein Treffer mehr und das Penaltyschießen musste entscheiden. Da traf einzig Brandon Dietrich als siebter Schütze, und die Münchner feierten im vierten DEL-Heimspiel gegen die Panther den ersten Sieg.

Dennoch zeigte sich ERC-Coach Rich Chernomaz nach dem Spiel zufrieden: „In dieser Phase der Saison kann ich mit dem einen Punkt leben, vor allem, weil wir nur 17 Spieler auf dem Eis hatten. Die Jungs haben heute gut und clever gekämpft. In den ersten 30 Minuten waren die Münchner vielleicht einen Tick stärker, aber insgesamt haben wir uns den Punkt verdient.“ Sein Gegenüber Pat Cortina zog ebenfalls ein positives Fazit: „Wir wollten auf Ingolstadt Druck ausüben, das ist uns hervorragend gelungen. Ich bin glücklich, dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat.“

Ohne fünf Verletzte begann das ERC-Team ungewohnt verhalten und beschränkte sich auf Konter. Dadurch bekamen die Münchner in dem insgesamt recht körperlos geführten und etwas müden Derby zwangsläufig ein Übergewicht. Zudem half Jared Ross kräftig mit, die Gastgeber in Führung zu bringen, als er im ersten Unterzahlspiel die Scheibe nicht über die Blaue Linie brachte und Eric Schneider durch die entblößte Abwehr spazieren und zum 1:0 einschießen konnte (3. Minute).

Der ERC fand nur schwer in die Partie. Christoph Gawlik gab erst in der zehnten Minute ein erstes Schüsschen auf das Tor von Jochen Reimer ab. Aus heiterem Himmel fiel dann aber der Ausgleich. Thomas Greilinger, dessen Formkurve seit einigen Wochen klar noch oben zeigt, zog von der Blauen Linie ab und der von Luciano Aquino noch abgefälschte Puck schlug hinter Reimer zum 1:1 ein (17.).

Im zweiten Drittel nahm das Derby Fahrt auf. Fast ohne Unterbrechungen ging es hin und her, wobei die in der Defensive gut stehenden Panther weiter auf Konter lauerten. Die Taktik ging aber auch nur auf, weil Ian Gordon mehrfach hervorragend parierte. Auf der Gegenseite verpassten Aquino, Joe Motzko und Stephan Retzer, der sein 700. DEL-Spiel bestritt, die Führung für die Gäste, die nun immer besser ihren Rhythmus fanden.

Doch erneut Schreiber sorgte für einen Rückschlag. Völlig frei traf der EHC-Topscorer zunächst den Pfosten und im Nachschuss ins Tor – 2:1 (32.). Danach verpassten Joe Motzko (36.) und Brandon Dietrich, der am bravourös reagierenden Gordon scheiterte (37.) weitere Riesenmöglichkeiten. Im ersten Powerplay für die Panther schlug dann Greilinger wieder zu. Der brandgefährliche Deggendorfer brach an der Bande durch und überlistete Reimer mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 2:2 (39.).

Wie würden die nur mit drei Blöcken spielenden Panther nun ins letzte Drittel gehen? Mit offenem Visier oder weiter abwartend? Die Antwort folgte prompt, denn die Partie wurde zum offenen Schlagabtausch, wenngleich beide Teams fast völlig auf Checks und harten Körpereinsatz verzichteten. Nur vier Strafminuten auf beiden Seiten waren Ausdruck des fairen Derbys. Trotzdem blieben im flotten Schlussabschnitt die ganz großen Chancen aus und die Schüsse wurden allesamt zur sicheren Beute für die Goalies.

Nach dem unglücklichen Ende im Penaltyschießen – Periard traf da nur den Pfosten – müssen die Panther nun am Sonntag (18.30 Uhr) wenigstens ihre Siegesserie in der Saturn-Arena (acht Erfolge hintereinander) fortsetzen.