Neuburg
Orchester-Disziplin und Solisten

19.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Neuburg (DK) Im reichen Kulturleben der Ottheinrichstadt hat das Jahreskonzert des Neuburger Kammerorchester seit langem einen festen Platz erobert. Nicht ohne Grund wurden die Musiker um ihren Dirigenten Johannes Fiedler mit dem Kulturpreis der Großen Kreisstadt Neuburg ausgezeichnet.

Beim Jahreskonzert am Samstag, 6. Mai, um 20 Uhr im Kongregationssaal erwartet das Publikum wieder ein attraktives Programm. Die engagierten Streicher und Bläser des Orchesters haben dabei ebenso die Gelegenheit, sich auszuzeichnen wie die beiden renommierten Solisten, die vom Kammerorchester verpflichtet wurden.

Erstmals in Neuburg zu hören ist die junge Cello-Virtuosin Angela Chang. Sie gestaltet den Solopart in Peter Tschaikowskys "Andante cantabile" für Streichorchester und Violoncello. Das Werk des russischen Komponisten (1840 - 1893) ist von lyrischer Grundstimmung geprägt, überrascht aber mit einigen dramatischen Ausbrüchen. Als zweites Stück erklingt die Serenade für Streicher opus 20 von Edward Elgar (1857 - 1943). Das raffiniert angelegte Werk trägt ebenso heitere wie elegische Züge.

Der Violinsolist Wolfgang Friedrich ist dem Neuburger Publikum von mehreren glanzvollen Auftritten her bestens bekannt. Friedrich ist gebürtiger Schrobenhausener und als führendes Mitglied des BR-Symphonieorchesters wie des Orchesters der Bayreuther Festspiele in den großen Konzertsälen zu Hause. Mit dem Kammerorchester spielt Friedrich, zu dessen Lehrern der große Wolfgang Schneiderhan zählt, das Violinkonzert in d-moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Wer dieses strahlende und spritzige Werk hört, wird nicht ohne weiteres glauben wollen, dass Mendelssohn es im Alter von gerade einmal 13 Jahren niedergeschrieben hat.

Eine schöne Herausforderung für das Neuburger Kammerorchester ist die Symphonie in A-Dur (KV 201) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1991). Das viersätzige Werk markiert einen wichtigen Punkt in der Entwicklung des musikalischen Genies Mozart. Der damals 18-Jährige löste sich mit dieser A-Dur-Symphonie von seinen italienischen Vorbildern und entwickelte eine bis dahin unerhörte Transparenz und Durchsichtigkeit der Komposition, er gab den einzelnen Stimmen ihren ganz eigenen Wert und entfaltete einen feinen musikalischen Humor. Bei genauem Hinhören sind auch schmerzliche, klagende Motive zu hören. Sie verleihen zusammen mit dem feurigen Optimismus, der den Grundtenor vorgibt, dem Werk eine seelische Tiefe, die in früheren Werken Mozarts noch nicht so zu erkennen ist.

Karten zu je 16 Euro (Schüler/Studenten zehn Euro) sind ab Dienstag, 25. April, im Neuburger Bücherturm erhältlich. Saalöffnung ist um 19 Uhr, es herrscht freie Platzwahl.