Ingolstadt
Operation Spur drei

Der Ausbau soll die Staats- und Bundesstraße im Westen Ingolstadts sicherer machen

18.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

Nah dran an Irgertsheim: Die Staatsstraße 2214 bleibt auch in Zukunft auf der bestehenden Trasse, die direkt am westlichen Stadtteil (unten) vorbeiführt. Oben am Bildrand Dünzlau - Foto: Schalles

Ingolstadt (DK) Eine Verlegung der Staatsstraße 2214 nach Süden, wie sie kürzlich bei der Bürgerversammlung in Irgertsheim gefordert wurde, kommt für das Bauamt kaum infrage. Dies hat Behördenleiter Lutz Mandel am Montag im Stadtentwicklungsausschuss klargestellt.

Mandel schloss zwar nicht völlig aus, dass irgendwann bei Irgertsheim eine ortsferne Trasse für die Straße gesucht wird. Doch auf die Frage von OB Christian Lösel nach den Realisierungschancen zählte der Chef des staatlichen Bauamtes eine ganze Reihe von Hindernissen auf. Eine „Abschwenkung nach Süden“ würde „verschiedene Probleme“ mit sich bringen, sagte Mandel: die Wasserflächen zwischen Irgertsheim und dem Auwald, die Vogelschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiete, die Donauquerung, insgesamt „erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft“. Nach derzeitiger Planung soll die Staatsstraße auf der jetzigen Trasse bleiben.

Sonst aber haben die staatlichen Straßenbauer zwischen Bergheim, Irgertsheim und Friedrichshofen eine ganze Menge vor, wie Mandel den staunenden Stadträten zu berichten wusste. Grund für die Aktivitäten der nächsten Jahre sei die „stetig steigende Verkehrsbelastung“ auf dieser wichtigen Ost-West-Verbindung. Im Durchschnitt seien hier täglich rund 12 000 Fahrzeuge unterwegs, erklärte der Amtschef, also weit mehr als sonst auf den Staatsstraßen.

Nach Mandels Angaben soll der Vorentwurf für die Planfeststellung Ende 2015/Anfang 2016 fertig sein. Ziel der Straßenbauer ist der „dreistreifige Ausbau von Bergheim bis zur Gabel“, und zwar mit jeweils wechselnden Überholstreifen. Damit sei jedoch „keine wesentliche Leistungssteigerung“ der Straße verbunden, erwiderte der Amtsleiter auf eine Frage von FW-Fraktionschef Peter Springl. Im Vordergrund stehe in diesem Fall die Erhöhung der Verkehrssicherheit. CSU-Sprecher Hans Achhammer sieht Probleme auf die Landwirte zukommen, wenn sie in Zukunft bei Irgertsheim mit ihren Gespannen eine dreispurige Straße überqueren müssen. „Das werden wir berücksichtigen“, sicherte Mandel zu. Robert Bechstädt (SPD) wollte Näheres über die Ausfahrt bei Dünzlau (seinen Wohnort) wissen, die ebenfalls umgebaut werden soll. Der Amtschef sprach von einer „neuen Anschlussstelle“, dabei sei an eine Rampe auf der östlichen Seite gedacht.

Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle und mehrere Mitglieder des Ausschusses brachten den Lärmschutz an der – weiterhin zweispurigen – Ortsdurchfahrt Irgertsheim in Erinnerung. Konkrete Zusagen des Straßenplaners für die Anwohner gab es zwar nicht, aber immerhin die Erwähnung von „lärmarmen Belägen“, die man dort verwenden könne.

Auch wenn das Planfeststellungsverfahren reibungslos läuft, sei „nicht vor 2018“ mit dem Beginn des Ausbaus der Staatsstraße zu rechnen, sagte Mandel gestern zum DK. Noch länger könnte es zwischen der Gabel und Friedrichshofen dauern, denn dieser Abschnitt ist eine Bundesstraße. Das Projekt müsse deshalb zunächst als „vordringlicher Bedarf“ anerkannt werden. Vorgesehen ist hier unter anderem, dass der Knotenpunkt an der Gabel „höhenfrei“ ausgebaut wird, der Verkehr also auf zwei Ebenen fließt.

Zwischen Gabel und Friedrichshofen wird die Bundesstraße vierspurig, vor dem Stadtteil zweigen zwei Spuren nach Norden ab. Christian Lange (BGI) forderte, den Hauptverkehr möglichst an Friedrichshofen vorbei zu leiten. Doch was die Lenkung der Autofahrer mit Verkehrsschildern betrifft, war bei Lutz Mandel einige Skepsis herauszuhören.