Eichstätt
Online-Schaufenster öffnet sich

Datenerhebung hat begonnen - Weitere Interessenten können teilnehmen

15.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr
Das Café "Chocolatique" bekommt bald ein Online-Schaufenster - Inhaberin Rebecca Böhm (3. von rechts) hatte kürzlich Besuch von der Standortbeauftragten Beate Michel (3. von links) und dem Team des Vereins Topas, das die Datenerhebung übernimmt. −Foto: Poese

Eichstätt (EK) Wo in Eichstätt kann ich Schuhe meiner Lieblingsmarke kaufen? Welche Anbieter für Schwimm-Mode gibt es? Wo in der Domstadt kann ich an einem Montagabend essen gehen? Bei diesen Fragen soll bald das Online-Schaufenster helfen.

Kunden können im Internet recherchieren und sollen dann in die lokalen Geschäfte oder Restaurants gelockt werden - mittels einer suchmaschinenoptimierten Webseite, auf der sich Gewerbetreibende mit Fotos, ihrem Sortiment und aktuellen Angeboten vorstellen können.

Beschlossen ist das Projekt schon lange - nach der Planungsphase geht es jetzt an die Umsetzung. Wie die Standortbeauftragte Beate Michel erläutert, beginnt nun die Datenerhebung bei rund 40 Interessenten, die sich bereits um ein Online-Schaufenster beworben haben. Dazu bekommen die betreffenden Eichstätter Geschäfte - unter anderem Modehändler, ein Friseur, Schmuckgeschäfte, eine Physiotherapie-Praxis, eine Apotheke, ein Maler und ein Zimmerer - bald Besuch von einer Fotografin und einem Team des studentischen Vereins Topas. Sie kümmern sich um alle Daten und Bilder, die für den künftigen Auftritt im Online-Schaufenster der Stadt gebraucht werden. Die Kooperation mit den Studenten der Katholischen Universität hat die Standortbeauftragte Michel ganz bewusst einer externen Firma vorgezogen. Es gebe auch größere Anbieter, die derartige Schaufenster erstellen - allerdings agierten solche Firmen meist in Städten mit mehr als 30000 Einwohnern. Für eine Kleinstadt wie Eichstätt passt diese vorgefertigte Lösung dann unter Umständen gar nicht. Deswegen soll das Projekt zur Stärkung der Innenstadt auch in der Region bleiben, wie Beate Michel erklärt. Im ersten Quartal 2018 sollen dann die bisher 40 Teilnehmer mit ihren Auftritten im Internet zu sehen sein.

Da das Online-Schaufenster über den Projektfonds "Aktive Zentren" gefördert wird, können Eichstätter Gewerbetreibende und Selbstständige die Werbemöglichkeit für einen sehr günstigen Preis nutzen. Das Grundpaket mit mehreren Fotos vom Geschäft und allen wichtigen Daten zur Erreichbarkeit gibt es schon für 50 Euro. Wer noch sein Sortiment oder aktuelle Angebote einfügen möchte, zahlt jeweils einen geringen Aufpreis - beispielsweise 15 Euro für das Sortiment mit Fotos. Nach seiner Einrichtung soll das Online-Schaufenster dann vom Gewerbeverein Pro Eichstätt weitergeführt werden - es steht aber dennoch auch allen Selbstständigen zur Verfügung, die dort nicht Mitglied sind.

"Die Idealvorstellung ist, das gesamte Versorgungsangebot Eichstätts abzubilden", erklärt Beate Michel. Dazu gehören Einzelhändler, Dienstleister, Gastronomen und Handwerker. Dargestellt wird die Geschäftswelt der Kreisstadt dann im Internet nicht nur als blanke Liste. Jeder Teilnehmer bekommt eine Seite, die ansprechend gestaltet ist, eben wie ein Schaufenster. Mit Bildern, die die Emotionen ansprechen, will die Standortbeauftragte jeden Eintrag ins rechte Licht setzen.

Damit reagiert das Online-Schaufenster darauf, dass immer mehr Käufer dem Prinzip "Research online - Purchase offline" folgen, wie es in der Fachsprache heißt. Das bedeutet: Die Kunden suchen im Internet nach Anlaufstellen, zum Beispiel für neue Schuhe, gehen dann zum Einkaufen aber gerne ins Geschäft. Denn im Gegensatz zu Online-Shops kann man seine neuen Stiefel im Geschäft um die Ecke gleich anprobieren. Bei dieser Art der Recherche existiert in der Wahrnehmung der potenziellen Kunden aber all das quasi nicht, was nicht im Internet zu finden ist. Genau da soll das Online-Schaufenster ansetzen, das den Schuhladen um die Ecke dann auch auf diesem Weg sichtbar macht.

Dass man auf diese Weise tatsächlich lokale Geschäfte stärken kann, das hat Beate Michel erst kürzlich auf dem Stadtmarketingtag Bayern in Donauwörth gehört. Dort berichteten Vertreter von Städten, die schon Erfahrungen mit Online-Schaufenstern haben, dass sie die Aufmerksamkeit für lokale Händler, Dienstleister, Gastronomen und Handwerker verbessern können. "Der Erfahrungsaustausch hat mich bestärkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", meint die Eichstätter Standortbeauftragte.

Wer sich für ein Online-Schaufenster interessiert, kann unter Telefon (08421) 6001-412 oder per E-Mail an beate.michel@eichstaett.de mit der Standortbeauftragten Kontakt aufnehmen.