Öfter aufs Dach als zu den Wolken gestiegen

09.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:08 Uhr

Dem neuen Ehrenmitglied Hans Schmid gratulierte Flieger-Vorsitzender Karl Kölle.

Eichstätt (EK) Auf ein äußerst arbeitsreiches Jahr blickten die Mitglieder des Eichstätter Fliegerclubs bei ihrer Jahresversammlung zurück. Zudem wählten sie ihren Vorstand für die kommenden drei Jahre.

Eindringendes Regenwasser im Gebäude der Flugleitung machte den Mitgliedern deutlich: Das Dach der nach dem Hallenbrand 1975 errichteten Gebäude war nicht mehr dicht. So waren die Vereinsgebäude in mehreren Bauabschnitten im vergangenen Jahr eine riesige Baustelle. Die Mitglieder erneuerten über 1400 Quadratmeter Dachfläche und 800 Quadratmeter Putz und Farbe an den Fassaden. Zudem renovierten sie Dachschalung und -pappe. Besonders verdient gemacht hat sich beim Schultern dieser riesigen Maßnahme einmal mehr die "Rentnercrew" des Vereins, die am Wochenende und unter der Woche durcharbeitete. So erhielt der Fliegerclub unter erträglichem finanziellen Aufwand und einem Maximum an Eigenleistung ein Dach, das in den nächsten 30 Jahren dicht sein dürfte.

Ob der Bau die Kräfte bündelte, oder das Wetter "schuld" hatte, dass im vergangenen Jahr weniger geflogen wurde? Ein Blick in die Statistik weist für das vergangene Jahr 4814 Starts (2007: 6619) mit den vereinseigenen Maschinen aus. Vor allem mit den Segelflugzeugen wurde eklatant weniger geflogen. Deshalb forderte Vorsitzender Karl Kölle seine Flieger auf, wieder mehr auf den Leistungssport zu setzen. "Nutzt die schönen Wetterlagen von der ersten bis zur letzten Thermik aus. Nutzt die Erfahrungen der alten Hasen. Und steckt euch persönliche Ziele." Momentan fehle manchmal der morgendliche Schwung.

Den vereinseigenen Karl-Kölle-Pokal, der die erfolgreichsten Langstreckenstarts wertet, erhielten bei den Senioren (das sind Piloten über 25 Jahre) Ottmar Schmidt, Sabine Bertram-Röpling und Viktor Meyerle. Bei den Junioren war Anton Lugtenburg mit Flügen über 500 Kilometern der herausragende Sieger.

Sehr zufrieden zeigte sich Kölle dagegen mit der Flugausbildung im Verein. Ausbildungsleiter Viktor Meyerle, der "Chef" der sieben Fluglehrer im Verein, berichtete von 20 Schülern, die im Segel- und Motorflug ausgebildet wurden. Ein besonderer Renner der vergangenen Jahre ist das vereinseigene Ultraleicht-Flugzeug. Hier ließen sich viele altgediente Segelflieger von Karl Kölle, Viktor Meyerle und Arno Jägle einweisen.

Vor allem beim "Urlaubsfliegen", so Meyerle, war der Flugbetrieb auf die Ausbildung ausgerichtet.

Seit 1975 erlernten die Eichstätter Segelflieger auf der ASK 13, einem doppelsitzigen "Holzflieger" die ersten Starts und Landungen. Seit dem 1. März wartet das neue Vereinsflugzeug ASK 21 mit dem Kennzeichen "D-1850" auf seinen Jungfernflug. Das fabrikneue leistungsfähige Kunststoffflugzeug steht hauptsächlich für die Ausbildung, aber auch für alle anderen zur Verfügung.

Einige Ämter mussten durch die turnusgemäße Neuwahl neu besetzt werden. Gerhard Pachowsky jun., langjähriger stellvertretender Vorsitzender, stellte sein Amt ebenso zur Verfügung wie Schriftführer Markus Pflüger. Kölle dankte den beiden für ihre Unterstützung und ihr außergewöhnliches Engagement. Hannes Röpling, der Jugendvertreter, wechselte aufgrund seines Studiums den Verein.