Ingolstadt
Nun folgt die Kür

Regionalliga: Überraschungsdritter FC Ingolstadt II bereitet sich ohne Druck auf Restrunde vor

08.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

Künftig für den BVB am Ball: FCI-Toptorjäger Gianluca Rizzo (rechts) wechselte in der Winterpause zur Dortmunder Bundesliga-Reserve.

Ingolstadt (DK) Die U 21-Fußballer des FC Ingolstadt befindet sich mitten in der Vorbereitung auf die Restrückrunde. Das ursprüngliche Saisonziel Klassenerhalt scheint nur noch Formsache zu sein. Derweil gab es in den vergangenen Wochen einige personelle Veränderungen beim Team von Trainer Ersin Demir, das in der Restrunde weiter für Furore sorgen will.

76 Tage sind seit dem letzten Pflichtspiel der zweiten Mannschaft des FC Ingolstadt vergangen. Mit einem 3:4 in Memmingen endete ein dennoch mehr als erfolgreicher erster Teil dieser Spielzeit. Mit 39 Punkten und Tabellenplatz drei sind die Donaustädter das Überraschungsteam der Regionalliga Bayern, stapeln aber immer noch tief: "Wir stehen ganz nah vor unserem Saisonziel und können bald die 40 Punkte erreichen", erklärt Trainer Ersin Demir nüchtern.

Am Klassenerhalt zweifelt bei den Schanzern natürlich niemand mehr, dennoch sei die Vorfreude auf die restlichen Spiele groß. "Die Jungs ziehen sehr gut und mit, und wir sind voll im Soll", sagt Demir. Als zusätzlichen Motivationsschub verstehen die jungen Spieler die Personalsituation in der Truppe des 40-Jährigen. Profi Maurice Multhaup, der öfters in der U 21 zum Einsatz kam, wechselte zum Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Und mit Gianluca Rizzo (acht Treffer) verließ der Toptorjäger die Mannschaft und schloss sich Borussia Dortmund II an. "Gianluca wollte seine sportliche Perspektive verbessern. Bei uns hat er einen tollen Job gemacht, hatte aber leider aktuell keine Chance auf die Zweite Liga. Seinen Weggang werden wir als Mannschaft auffangen müssen." Bei diesem Vorhaben setzt Demir unter anderem auf die Jugend: "Wir wollen unseren jungen Spielern noch mehr Einsatzzeit geben und einiges ausprobieren."

Besonders jung ist der gestern 18 Jahre alt gewordene Patrick Sussek. Das Talent fühlte bereits bei den Profis vor, ist dort jedoch aktuell noch kein Thema. Wie Sussek muss sich auch Kreativspieler Ryoma Watanabe noch gedulden. Demir erklärt: "Patrick und Ryo werden sich weiter über die U 21 empfehlen müssen, um eine Chance auf die Zweite Liga zu bekommen." Ein weiterer Akteur, der auf Dauer bei der Mannschaft von Profitrainer Stefan Leitl vorstellig werden will, ist Neuzugang Joey Breitfeld. Der vom BFC Dynamo gekommene Außenstürmer ist laut Demir aber auch von der U 21 noch ein Stück entfernt. Er müsse sich "zuerst an die neuen Trainingsbedingungen gewöhnen" und wird daher "nach und nach aufgebaut". Ist dies geschehen, wird auch Breitfeld "sicherlich eine Bereicherung sein".

Nach der ersten Phase der Wintervorbereitung, in der es primär darum ging, die Mannschaft körperlich fit zu machen, stehen nun die taktischen Feinheiten auf dem Programm. Der Spielstil orientiert sich dabei nach wie vor an der ersten Mannschaft. Um die geforderten Aufgaben umzusetzen, steht dem Cheftrainer aktuell zwar ein Großteil des Kaders zur Verfügung, allerdings hat das Team auch mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Sowohl Nicklas Elm, Alexander Langen als auch Dominik Schröder erlitten Bänderverletzungen im Fuß. Torwart Fabijan Buntic fehlt aufgrund einer Kreuzbandzerrung. Zurück im Training ist dafür Abwehrmann Thorsten Nicklas, der gestern zu seinen Mannschaftskameraden gestoßen ist und wieder im Training mitmischt.

Zur Unterstützung bei den Übungseinheiten steht Demir mittlerweile neben Praktikant Hideki Ogawa auch Ralph Gunesch zur Verfügung (wir berichteten). "Die Arbeit mit Ralph läuft hervorragend. In unserem Trainerteam sind wir alle auf einem Level. Er ist daher nicht nur eine Unterstützung, sondern übernimmt einen großen Teil der Verantwortung in unserer Mannschaft", erklärt Demir.

Die Früchte der Trainingsarbeit wollen die Schanzer spätestens am 27. Februar beim Pflichtspielauftakt zu Hause gegen den SV Wacker Burghausen ernten. Zuvor stehen jedoch noch zwei Testspiele auf dem Programm. Neben dem Bayernligisten TSV Rain/Lech (16. Februar, 19 Uhr) ist an diesem Samstag (13 Uhr) auch Liga-Konkurrent SpVgg Bayreuth zu Gast am Audi Sportpark. "Die Bayreuther werden uns alles abverlangen. Deshalb ist das eine sehr gute Standortbestimmung für uns", blickt der Ingolstädter Coach voraus.

Am 19. März steht dann das unumstrittene Highlight der Rückrunde an. Dann nämlich empfängt der FCI ab 18 Uhr den TSV 1860 München. Das Spiel wird live im Fernsehen bei Sport1 zu sehen sein. Diese Ehre wird derweil auch dem Ingolstädter Liga- und Lokalrivalen VfB Eichstätt zuteil, wenn dieser am 10. März bei der SpVgg in Bayreuth antritt. Anstoß in Franken ist um 14 Uhr.