Eichstätt (EK) Jung, innovativ, stilsicher: Der Jugendchor Crescendo hat in Eichstätt einen ausgezeichneten Ruf. Nach vierjähriger Existenz haben sich die Mitglieder zu einer Vereinsgründung entschlossen. Außerdem gibt der Chor jetzt drei Konzerte unter dem Titel "Nordlicht".
Volker Hagemann (22) ist der musikalische Leiter des 23-köpfigen Chores, der seit 2007 besteht. "Wir sind zwölf Sänger und elf Sängerinnen zwischen 15 und 27 Jahren", erklärt Hagemann. Hagemann hat 2008 am Gabrieli-Gymnasium Abitur gemacht und studiert Schulmusik und Theologie in Würzburg, versteht sich aber nach wie vor als echter Eichstätter. An der Würzburger Universität singt er im Kammerchor, seit drei Jahren ist er Mitglied in der Audi-Jugendchorakademie.
Vor vier Jahren entstand der Jugendchor Crescendo aus einer Gruppe, die hauptsächlich Jugendgottesdienste gestaltet hat. "Es war schnell klar, dass das Potenzial da ist, auch richtige Chorliteratur zu machen. Es hat sich halt einfach so ergeben", erzählt Hagemann, der damals Pianist der Gruppe war.
Der Chor besteht überwiegend aus Studenten, viele davon sind ehemalige Schüler des Gabrieli-Gymnasiums. Obwohl sich die Besetzung seit 2007 etwas verändert hat, schätzt sich Hagemann glücklich, dass sich über die Jahre eine gewisse Kontinuität abgezeichnet hat: "Das Schöne ist, dass die Gruppe seit 2007 im Kern noch dieselbe ist."
Neben einigen kleineren Konzerten gibt Crescendo jährlich ein großes Konzert. In diesem Jahr hat sich die junge Gruppe entschieden, ein Konzertprogramm mehrmals aufzuführen. Das Programm, das unter dem Titel "Nordlicht" steht und in Beilngries, Neuburg und Pfaffenhofen zu hören sein wird, setzt sich intensiv mit skandinavischer Chormusik auseinander.
So werden in den Konzerten nicht nur Stücke von Mendelssohn Bartholdy oder Purcell zu hören sein, sondern auch Werke des norwegischen Komponisten Knut Nystedt oder des Letten Rihards Dubra.
Das Konzertprogramm stellt Hagemann selbst zusammen. "Ich hatte schon immer ein Faible für zeitgenössische, geistliche Chormusik, und speziell seit einem Jahr für skandinavische Kompositionen", begründet Hagemann die Entscheidung, sich den eher unbekannteren Komponisten aus dem Norden Europas zu widmen.
Für die Konzertreihe bereitet sich der Chor intensiv vor. Früher habe man wöchentlich geprobt, erklärt Hagemann, heute sei man jedoch auf kurze, aber intensive Projektphasen umgestiegen. "Das hat sich bewährt, dann ist Zug dahinter", fährt Hagemann fort. Zu der Probephase vor den Konzerten in Beilngries, Neuburg und Pfaffenhofen gehört ein Probenwochenende, das den jungen Chor am vergangenen Wochenende in einem Jugendtagungshaus am Schliersee geführt hat.
Die harte Probenarbeit ist nicht nur dem eigenen Anspruch, sondern auch den hohen Anforderungen der nordischen Komponisten wie Dubra oder Nystedt geschuldet. "Die Kompositionen verlangen einen sehr intonationssicheren Chor", erklärt Hagemann. Umso gespannter könne man auf die Konzertreihe sein.
Die Vorbereitungsphase zu den Konzerten hat aber auch noch eine andere Erkenntnis hervorgebracht: "Bei der Organisation der Konzerte ist uns aufgefallen, dass es als Privatgruppe versicherungstechnisch sehr gewagt ist, solche Veranstaltungen durchzuführen", berichtet Hagemann. Deswegen habe man sich entschieden, einen Verein zu gründen.
"Ich sehe das aber auch als schönes Zeichen unserer Gemeinschaft, dass wir in dieser Besetzung und in dieser Form noch länger gemeinsam Chormusik machen wollen", fährt Hagemann fort. Die Vorsitzende des Vereins ist Maria Asbach, der stellvertretende Vorsitzende Julian Relinger. Noch rekrutiert sich der Verein aus den aktiven Sängerinnen und Sängern des Chores, bald soll aber für mehr passive Fördermitglieder geworben werden. "Wir sind auf Fördermitglieder angewiesen, um unsere musikalische Arbeit in dem Stil auch fortsetzen zu können", berichtet Hagemann. Dass diese intensiven Bemühungen Früchte tragen, wird der junge Verein bei den drei "Nordlicht"-Konzerten im April unter Beweis stellen.
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