Thalmässing
"Nicht den Falschen erwischt"

Sparkasse Mittelfranken Süd vergibt ihren ersten Ehrenamtspreis an Johannes Mailinger

25.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:27 Uhr

Johannes Mailinger (links) ist der erste Preisträger der Auszeichnung „Gut. Im Ehrenamt“. Jürgen Rohmer von der Sparkasse und Bürgermeister Georg Küttinger (von links) freuen sich mit ihm - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Ihren ersten Ehrenamtspreis „Gut. Im Ehrenamt“ hat die Sparkasse Mittelfranken Süd am Donnerstagabend an Johannes Mailinger aus Thalmässing verliehen. Mit der neu geschaffenen Auszeichnung würdigt die Sparkasse ehrenamtliches Engagement.

„Anerkennung und Jubel“ hatte der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler in seiner Berliner Rede 2008 für die eingefordert, die sich engagieren und etwas auf die Beine bringen, das dem guten Miteinander dient. An dieses Zitat knüpfte Karl-Heinz Küttinger, Leiter der Sparkassen-Geschäftsstelle Thalmässing, an. „Anerkennung und Jubel“ gab es am Donnerstagabend dann auch für Johannes Mailinger, der mit seinem umfangreichen Engagement, aber auch mit der Nachhaltigkeit seines Einsatzes die Jury überzeugt hatte.

Die Frage, was eine Region ausmacht und prägt, war für Jürgen Rohmer, den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Mittelfranken Süd, leicht zu beantworten. Ihr unverwechselbares Gesicht bekomme eine Region durch ihre Landschaft, durch Kultur, Bodenschätze und ihre Wirtschaft, vor allem aber durch die Menschen, die hier leben und wohnen. Rohmer freute sich, dass im Landkreis Roth die Gruppe der Menschen, die sich ehrenamtlich engagierten, für andere einsetzten und Verantwortung übernähmen, besonders groß sei. Mit dem neuen Ehrenamtspreis „Gut. Im Ehrenamt“ will die Sparkasse diese Persönlichkeiten besonders herausstellen, sie würdigen und ihnen auch Dankeschön sagen. Gleichzeitig hegt man aber auch einen Hintergedanken: „Wir wollen mit dem Preis auch weitere Menschen mobilisieren, sich in die Gemeinschaft genauso einzubringen“, gab Jürgen Rohmer unumwunden zu.

Wer in Sachen Engagement auf Johannes Mailingers Spuren wandeln will, hat sich viel vorgenommen. Die Aktivitäten des 27-jährigen Maurer- und Betonbauermeisters sind so umfangreich, dass Bürgermeister Georg Küttinger bei der Laudatio ganz gegen seine Gewohnheit zu einem Zettel greifen musste, um zumindest einen Abriss geben zu können. Für Küttinger ist das ehrenamtliche Engagement „Dreh- und Angelpunkt der Gesellschaft“. Und das nicht nur im Kleinen, sondern im ganzen Land. Er hat aber festgestellt, dass diese Persönlichkeiten immer rarer würden. „Jeder schaut nur noch auf sich selbst“, befürchtet er. Johannes Mailinger ist für den Bürgermeister „ein Beispiel, dass jemand einen anderen Weg geht“. Die Jury habe mit der Auswahl des Preisträgers „nicht den Falschen erwischt“, zeigte sich Küttinger überzeugt. Ehrungen für langjähriges Engagement würden normalerweise 60- oder 70-Jährigen zuteil, so Küttinger schmunzelnd. Aber Johannes Mailinger sei mit seinem Engagement ein Vorbild. Und er zeige auch eines deutlich: „Es macht Spaß, sich für andere einzusetzen.“

„Ich zähle jetzt einmal ein paar seiner Aktivitäten auf“, begann er. Mailinger sei ein sehr engagiertes und stets gut vorbereitetes Mitglied des Marktgemeinderates und auch Mitglied der Feuerwehr. Er habe den Jugendtreff Die Loge als Gründungsmitglied aus der Taufe gehoben und als stellvertretender Vorsitzender fungiert. Aber auch beim Arbeiten sei er immer vorne mit dabei: Auf seinem Baukonto für den Jugendtreff stehen 1000 Einsatzstunden. Vorne mit dabei, bei der Organisation und der Arbeit, sei Mailinger auch beim Verein Music Adventure, dessen stellvertretender Vorsitzender er sei. Er sei auch Mitglied im Arbeitskreis Jugendschutz und einer der Hauptorganisatoren des Marktplatzfestes. Auch bei vielen anderen Vereinen sei er mit dabei, zum Beispiel beim FCN-Fanclub, den Motorradfreunden, beim Männerballett, den Kannerschützen und den Silvesterfreunden. „Für die Jury war die Entscheidung also nicht wirklich schwer“, lachte Jürgen Rohmer. „Das war schwer zu toppen“, pflichtete ihm Jurymitglied Anne Thümmler bei.

Mit den Worten „The winner is“ hatte Jürgen Rohmer die Entscheidung der Jury verkündet. Und Johannes Mailinger blieb bei seiner Dankesrede im Bild: „Ich danke zuerst meiner Familie und meiner Freundin Ruth, die mir manchmal den Kopf wäscht, wenn ich von den Jüngeren zu viel verlange“, sagte er augenzwinkernd, ganz in der Tradition der Oscar-Verleihung. Auf der Trophäe sei der Name Johannes Mailinger eingraviert, sagte er zu den Gästen gewandt. „Aber ihr seid es, die den Preis wirklich verdient. Nur im Team funktioniert es.“ Mailinger bekannte auch, dass er beim Blick in seinen Kalender schon manchmal schnaufe, „aber mit euch zusammenzuarbeiten ist schön“. Ganz aktuell hat er ein neues Hobby für sich entdeckt, das Laufen. Und auch hier hat er schon ein Ziel im Blick: für den TV 06 Thalmässing und die Gemeinde beim Landkreislauf eine gute Platzierung zu schaffen.

Von seinem Preisgeld profitieren sechs Vereine: 1000 Euro gibt es für den Verein Music Adventure, 500 Euro für den Jugendtreff und je 250 Euro für den FCN-Fanclub, die Feuerwehr, den Lauftreff und den Förderverein der Jugendkapelle Thalmässing Sound. Mit Blick auf seine Vorredner stellte Mailinger fest: „Wer im Ehrenamt aktiv ist, bringt es auch im Beruf weiter.“ Und er schloss den Kreis mit einem Zitat: „Wer Kopf hat, hat Ehrenamt.“