Eichstätt/Treuchtlingen (EK) Im Bistum Eichstätt gibt es seit September einen hauptamtlichen Behindertenseelsorger. Pfarrer Alfred Grimm (49), hat sich im Sachausschuss Behindertenseelsorge des Diözesanrates in Treuchtlingen vorgestellt.
Grimm studierte Theologie in Eichstätt sowie Wien und wurde 1989 zum Priester geweiht. Er war zuletzt Pfarrer in Abenberg, wo er nach eigenen Angaben auch mehrere behinderte Kinder zur Kommunion führte. Als Kaplan hatte er in Lauterhofen Heilerzieher in Religionspädagogik ausgebildet. Als Pfarrer in Schwabach war er gleichzeitig katholischer Behindertenseelsorger der Stadt.
Bei der Sitzung brachte Grimm seine Überzeugung zum Ausdruck, "dass jeder Mensch so sein Handicap hat. Ich spreche daher lieber von Menschen mit mehr oder weniger sichtbaren und erlebbaren Beeinträchtigungen".
Der Pfarrer macht bereits seit September eine Ausbildung in deutscher Gebärdensprache und kündigte an, 2008 und 2009 eine Zusatzqualifikation der Deutschen Bischofskonferenz in Behindertenseelsorge zu absolvieren. Dabei solle es vor allem darum gehen, eine Konzeption für das Bistum Eichstätt zu erarbeiten.
Grimm lud die Mitglieder des Sachausschusses Behindertenseelsorge sowie andere in diesem Bereich Engagierte in den Pfarreien ein, sich in diese Arbeit einzubringen. Konkret schlug er dem Sachausschuss eine einmal im Jahr stattfindende Klausurtagung dafür vor. Als weitere wesentliche Anliegen am Anfang seiner Tätigkeit bezeichnete er den Aufbau einer eigenen Internet-Homepage mit eigenem Logo, die Förderung integrativer Gottesdienste sowie vor allem "Hinhören".
Seelsorgeamtsleiter Domkapitular Rainer Brummer brachte beim dem Treffen seine Freude zum Ausdruck, "dass es nach langem Ringen gelungen ist, für die neue Stelle grünes Licht zu bekommen". Er bat darum, Pfarrer Grimm nicht als "Einzelkämpfer" arbeiten zu lassen, sondern ihm Kooperationsmöglichkeiten anzubieten. Passend zur Einführung Grimms hatte der von dem stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Krauß geleitete Sachausschuss den hauptamtlichen Behindertenseelsorger des Bistums Augsburg, Thomas Göppel, eingeladen. Göppel, der selbst körperbehindert ist, stellte dem Ausschuss das Spektrum seiner Tätigkeit vor, die er nach eigenen Angaben seit 1993 ausübt. Dieses reiche von Vorträgen und Fortbildungen, die er Pfarreien anbietet, über die Mitgestaltung von Firmstunden und Religionsunterricht in Hauptschulen zum Thema "Behinderte Menschen" bis hin zu Hausbesuchen und dem Aufbau eines Besuchsdienstes Ehrenamtlicher. Um behinderte Menschen kennen zu lernen, empfahl er seinem Kollegen Alfred Grimm, vor allem Selbsthilfegruppen aufzusuchen.
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