Ingolstadt
Neue Pächter, alte Gemütlichkeit

Mitte April wollen Martin Müller und Jennifer Müller-McMorland das Mooshäusl wiedereröffnen

01.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Akkubohrer und Hammer statt Kochlöffel und Serviertablett: Noch liegt eine Menge Arbeit vor Martin Müller und Jennifer Müller-McMorland, bevor die neuen Mooshäusl-Pächter die Traditionsgaststätte wiedereröffnen können - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Derzeit fehlt dem Mooshäusl alles, was eine gemütliche Gaststätte ausmacht. Denn noch haben die Handwerker bei der Renovierung das Sagen. Doch Mitte April soll alles anders sein. Dann wollen die neuen Pächter Martin Müller und Jennifer Müller-McMorland ihre ersten Gäste bewirten.

Sie hätten viel Arbeit, seien aufgeregt und manchmal auch kaputt, sagen der 31-jährige Ingolstädter und die 27-jährige Miesbacherin mit schottischen Wurzeln zwei Monate nachdem sie das Mooshäusl zum Jahreswechsel von Sepp und Sieglinde Lögl übernommen hatten. Doch allein schon die Vorschusslorbeeren vieler Spaziergänger, die vorbeikämen und sich auf die Neueröffnung freuten, sowie Anfragen für Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern – „und das, obwohl wir uns als Wirtsleute noch gar nicht beweisen konnten“ – seien ein echter Motivationsschub, der die Mühen vergessen lasse.

Bis sich der gelernte Koch und die Hotelfachfrau in ihrem eigentlichen Metier tummeln können, müssen sie freilich noch „branchenfremd“ ran und helfen bei den Arbeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit.

Gerade sind sie aber machtlos, denn es herrscht ein Riesenlärm, als die bisher ziemlich dunklen Holzbretter an der Decke und den Wänden des Gastraums durch das Ablösen der Lasur per Trockeneisstrahlung einen freundlichen, hellen Farbton erhalten. „Moderner, aber auf alt gemacht“, sagt Müller und meint damit nicht nur die Bretter, sondern eigentlich das ganze Konzept des Paares. Denn auch wenn der Küchenbereich sowie der gesamte erste Stock derzeit nur durch gähnende Leere, fehlende Fliesen oder Schlitze in den Wänden auffallen, die viel Arbeit erahnen lassen, und man meinen könnte, im Mooshäusl bleibe kein Stein auf dem anderen, beruhigt das Pächterehepaar. Die Stammgäste würden „ihr“ Mooshäusl sofort wiedererkennen.

Die neue Theke sei der alten ziemlich ähnlich, nur mit mehr Kühlkapazität. Und an der Küchengröße sei ohnehin nichts zu ändern. Man müsse sie nur möglichst effizient gestalten, um „zeitgemäß kochen“ zu können. Denn Müller will – wohl der größte Unterschied zu bisher – grundsätzlich auch warme Tagesgerichte anbieten und das Angebot breiter fächern. „Aber nicht 50 Gerichte“, schiebt er gleich nach, damit zum einen immer alles frisch sei und weil das Mooshäusl zudem „kein Konsumtempel“ werden solle.

Noch länger sitzen, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, können im Sommer künftig auch die Gäste, die nur dort im Biergarten einen Platz finden, wo nicht die großen Kastanienbäume Schatten spenden. Denn in diesem Bereich wollen die neuen Pächter fest installierte Sonnenschirme aufstellen. Ansonsten gelte aber das Motto der Moosgmoa, die sich regelmäßig im Mooshäusl trifft: „Es bleibt beim Alten“.