Weichering
Neue Gefahr auf der B16 bei Weichering?

Verantwortliche von Bauamt und Gemeinde teilen Sorgen von Autofahrern nicht

07.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr
Ein neuer Unfallschwerpunkt? Tatsächlich ist das Ende der Überholspur durch den Minihügel in der B 16 nicht zu sehen. Dafür gibt es auf beiden Seiten der Fahrbahn Warnschilder, die auf die Verengung hinweisen. −Foto: Janda

Weichering (DK) Hat das staatliche Bauamt auf der B 16 bei Weichering eine neue Gefahrenstelle geschaffen? Ja, sagen Autofahrer. Nein, finden die Verantwortlichen der Behörde und der Gemeinde. Unter anderem eine erweiterte Beschilderung soll die Sicherheit auf der Bundesstraße garantieren.

Die Situation sieht durchaus nicht ganz ungefährlich aus. Wer auf der B 16 bei Weichering in Richtung Ingolstadt unterwegs ist und auf dem vor wenigen Wochen fertiggestellten dritten Fahrstreifen überholt, muss schon genau aufpassen. Denn wegen einer kleinen Anhöhe in der Straße ist das Ende der Überholspur erst sehr spät zu sehen. Zumindest für diejenigen Autofahrer, welche die großen Warntafeln am Straßenrand übersehen. Genau diese weißen Hinweisschilder sind für die Fachleute am staatlichen Bauamt in Ingolstadt das wichtigste Argument, um den Vorwurf einer Gefährdung zu entkräften.

"Wir haben sogar auf beiden Fahrbahnseiten solche Spurrichtungstafeln, rein aus Sicherheitsgründen würde eine Seite reichen", erklärt Arne Schönbrodt, der für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zuständige Abteilungsleiter der Behörde. Aus diesem Grund sei es selbst bei einer Sichtbehinderung durch einen Lastwagen kein Problem, das Schild auf der anderen Fahrbahnseite zu sehen. Außerdem gibt es zwei Warnungen - 400 und 200 Meter vor Ende der Überholspur - und damit insgesamt sogar vier Tafeln. Gleichzeitig sind Schönbrodt zufolge trotz der kleinen Kuppe sämtliche Sichtweiten eingehalten worden. "Die Verkehrssicherheit ist ein hohes Gut, auf das wir viel Augenmerk legen", erklärt er.

Diese Ansicht vertritt auch der Weicheringer Bürgermeister Thomas Mack, der die fragliche Stelle aus eigener Erfahrung als unproblematisch einschätzt. "Es gab auch keinerlei Beschwerden im Rathaus", erklärt der CSU-Politiker. Nach Abschluss der Arbeiten an der B 16 im Dezember hätten sich lediglich einige Bürger bei ihm gemeldet, um den Sinn der Erhöhung zu erfragen. "Ein Unfallschwerpunkt wird das aus meiner Sicht nicht", sagt Mack. Ganz im Gegenteil: Vor allem die Auffahrt auf die Bundesstraße ist für die Weicheringer seiner Meinung nach viel einfacher und sicherer geworden. "Das war bisher, auch durch überholende Fahrzeuge, richtig gefährlich."

Eine Alternative zu dem Hügel hätte es übrigens durchaus gegeben - nämlich Wasser auf der Fahrbahn und ein Tempolimit. Denn ohne den Minihügel hätte die Fahrbahn nicht die nötige Neigung, damit bei starkem Regen das Wasser abfließt. Üblicherweise bedienen sich die Fachleute des staatlichen Bauamts in solchen Fällen einer leichten Querneigung. Weil die B 16 zwischen Weichering und der Ausfahrt Lichtenau jedoch erst eine Links- und dann eine Rechtskurve macht, war die leichte Erhöhung nötig - eine Längsneigung also. "Das ist ja keine massive Kuppe, es geht nur darum, das Wasser schnell wegzubekommen", erklärt Schönbrodt.

Der Eindruck, dass die Bundesstraße an dieser Stelle seit Abschluss des Ausbaus deutlich höher verläuft als der Wirtschaftsweg daneben, täuscht aus seiner Sicht allerdings etwas. "Das war früher auch nicht höhengleich, davon darf man sich nicht täuschen lassen", so der Fachmann. Tatsächlich sei durch die Höherlegung lediglich die erforderliche Mindestneigung entstanden.

Abgeschlossen sind die Arbeiten an der Bundesstraße tatsächlich aber noch nicht. Im Laufe des Jahres soll auf beiden Seiten der Fahrbahn zwischen dem Parkplatz bei Lichtenau und dem Gewerbegebiet Weichering ein Wildschutzzaun entstehen. Mack zufolge reagiert die Baubehörde damit auch auf eine Forderung der hiesigen Jäger. Voraussichtlich im Frühjahr oder Sommer folgt außerdem die endgültige Fahrbahnmarkierung auf der Straße, bei den aktuellen Linien handelt es sich lediglich um eine Übergangslösung.

Und auch in Lichtenau will das staatliche Bauamt demnächst tätig werden. In der Hauptstraße, die eigentlich die Staatsstraße 2048 ist, sollen vor allem beim dortigen Nahversorgungsmarkt Platten in die Bankette kommen. Zuletzt war der Grünstreifen durch parkende Fahrzeuge arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die jetzige Maßnahme ist laut Schönbrodt auch Ausfluss der guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde.