Oberbürg - Eine neue Brauerei einzuweihen, ist im Leben eines Geistlichen ein wahrlich seltener Moment, erzählen Diakon Martin Peintinger und der aus Ghana stammende Pfarrer Mathias Tang.
Es gebe nicht einmal ein Gebet für eine Brauereiweihe, sie mussten eigens eines der bestehenden Gebete umschreiben.
Die beiden Männer waren extra aus Blaibach bei Cham nach Oberbürg gekommen, um dem Schindelhofer Brauhaus von Lothar Jakobs den kirchlichen Segen zu geben. Der Ruhestands-Braumeister hatte sich mit ein paar Freunden und den Musikern der Wald- und Wiesen-Musikanten einen Jugendtraum erfüllt und auf seinem Anwesen eine Mini-Brauerei aufgebaut.
Seit knapp einem Jahr sieden sie hier mehr hobbymäßig als kommerziell ein Bier (wir berichteten), das schon viele Freunde gefunden hat. Auch wenn ein heftiger Regenschauer die geplante Marienandacht samt Segnung kurzzeitig verhinderte, ließen sich die Gäste und die Geistlichen nicht verdrießen. "Da kommen das Weihwasser und das Brauwasser direkt vom Himmel", scherzte der Diakon. Mit den Klängen der Musikanten, dem Gebet der Anwesenden und der abschließenden Intonation der Bayernhymne konnte die Segnung danach dennoch stattfinden. Diakon Peintinger überreichte Lothar Jakobs zum Schluss einen vom Papst gesegneten Rosenkranz. "Es ist schön, dass man als Geistlicher dazu gerufen wird und wir wissen um die Besonderheit, wenn so eine kleine Brauerei in Bayern mit Gottes Segen in die Zukunft startet", sagte Pfarrer Tang.
Für Lothar Jakobs hat dieser Tag eine ganz besondere Bedeutung: "Diese Segnung ist der Hauptpunkt dieser Einweihungsfeier, wir legen da großen Wert darauf. Auf jedem unserer Brauprotokolle steht: Gott gibt Glück und Segen dazu." Natürlich steht nach der Andacht und dem Segen auch das Bier im Mittelpunkt. So gönnen sich die beiden Geistlichen vor ihrer Rückfahrt in den Bayerischen Wald zu den Klängen der Blasmusik noch eine Halbe.
erv
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