Schweitenkirchen
Nein zu weiterem Schnellimbiss

Schweitenkirchener Gemeinderat lehnt Pläne zu Umbau der Pension Daniel ab

27.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:02 Uhr
In direkter Nachbarschaft zu anderen Schnellrestaurants will ein Unternehmer nun die Pension Daniel ebenfalls zu einem Imbissrestaurant umbauen. Der Gemeinderat lehnte das ab. −Foto: Schmid

Schweitenkirchen (PK) Ein weiteres Schnellrestaurant bei der Autobahnausfahrt hat den Gemeinderat Schweitenkirchen beschäftigt. Das Gremium legte schließlich sein Veto gegen die Umbaupläne ein.

Der geplante Umbau der ehemaligen Pension Benedikt bei der Autobahnausfahrt in Oberthann entfachte unter den Schweitenkirchenern eine kontroverse Diskussion. Das Gebäude liegt gleich bei der Autobahnausfahrt A9 gegenüber der Straße nach Giegenhausen und der Bushaltestelle. Die Familie Benedikt betreibt diese Pension seit 48 Jahren. Waren es am Anfang überwiegend Urlauber, die nur einen Zwischenstopp für eine Nacht Halt in dieser Unterkunft machten, hat sich das Klientel im Laufe der Zeit stark verändert, so der bisherige Besitzer. "Mittlerweile wohnen viele der Leute bei uns, die für ein paar Monate in einem der umliegenden Schnellrestaurants arbeiten, oder Berufsfahrer. Aber wir sind im Rentenalter und wollen uns langsam zur Ruhe setzen."

Der neue Besitzer stellt sich an dieser Stelle ein deutsch-türkisches Marken-Schnellrestaurant mit Bedienung sowie Verkauf auch an der Verkaufstheke der offenen Küche vor. Das bestehende Gebäude soll dazu zum Teil abgebrochen werden. Auch ein An- und Umbau mit Nutzungsänderung sind geplant. Die Gesamtfläche würde dann etwa 250 bis 300 Quadratmeter betragen, wovon allein der Restaurantraum 150 bis 170 Quadratmeter einnehmen soll. Auch eine Art "Drive-in" mit Autoschalter und eine Außenterrasse sind vorgesehen. Im Erdgeschoss sollen das Restaurant, die Vorbereitungsküche, ein kleines Büro sowie Toiletten für Gäste und Personal unterkommen. Die Waren sollen im Keller gelagert werden und die Zimmer im Ober- und Dachgeschoss will man für Personalunterkünfte nutzen. Dabei rechnet man mit 14 Vollzeitkräften, denn bei den rund 80 beabsichtigten Gästeplätzen werden 400 bis 450 Gäste pro Tag erwartet. Hinsichtlich der Stellplätze, gemäß Stellplatzsatzung der Gemeinde Schweitenkirchen, geht der Antragsteller von einer normalen Gaststätte aus, was eine Zugrundelegung von einem Stellplatz pro zehn Quadratmeter Hauptnutzfläche ergebe.

Komplett gegen dieses Vorhaben sprach sich Hermann Kieferl (FWG/WGS) aus: "Das ist ja genau gegenüber Burger King und KFC - und auf der anderen Straßenseite ist die Bushaltestelle. Da geht es doch eh schon schlimm genug zu. Ich halte das für viel zu gefährlich." Eine Aussage, die von so manch anderem Gemeinderatsmitglied gestützt wurde.

Besonders die hohe Anzahl der Gäste sah auch Johann Knorr (BBS) kritisch. Es handelt sich hier grundsätzlich um einen unbeplanten Bereich, der jedoch vom anliegenden Sondergebiet und dem umliegenden Gewerbe geprägt ist. Das Vorhaben würde sich daher grundsätzlich einfügen. Jedoch ist die Lage der Zu- und Abfahrt im unmittelbaren Unfallschwerpunktbereich der Kreuzung zwischen Staatsstraße 2045 und Kreisstraße PAF 27 geplant, wodurch die Zu- und Abfahrt in der dargelegten Frequenz die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs beeinträchtigt. Aus diesem Grund sind im Zuge des Genehmigungsverfahrens auf jeden Fall der zuständige Straßenbaulastträger, das Straßenbauamt Ingolstadt und die Kreisstraßenbauverwaltung zu beteiligen.

Schließlich befürworteten nur sechs Gemeinderäte das Vorhaben, acht waren dagegen - und somit wurde es abgelehnt. Bürgermeister Albert Vogler (CSU) meinte am Schluss: "Sollte das gemeindliche Einvernehmen widerrechtlich verweigert worden sein, so ist ein Ersetzen des Einvernehmens durch die Baugenehmigungsbehörde zu prüfen."

Auch die Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus in Niederthann wurde abgelehnt. Grundsätzlich könne man sich das an dieser Stelle schon vorstellen, sagte Bürgermeister Vogler. "Leider ist hier noch nichts erschlossen und daher denke ich, dass wir das vorerst ablehnen müssen." Die Gemeinderäte pflichteten ihm bis auf Fabian Wildmoser (FUB) bei: "Das ist zwar bis jetzt noch nicht erschlossen, aber man könnte es ja erschließen lassen."

Bereits mehrfach war die Bauvoranfrage zum Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in Aufham Thema im Gemeinderat. Obwohl das Landratsamt anderer Meinung war, blieben die Räte im Oktober bei ihrem Nein. Das geplante Gebäude war damals um 0,31 Meter unterhalb der Firsthöhe der Kirche - und war daher aus ortsplanerischer Sicht einfach zu hoch. Jetzt wurde es nochmals um 33 Zentimeter reduziert, so dass das Gebäude aus Sicht des Denkmalschutzes genehmigungsfähig wäre. Zudem wurde es um einen Meter zum untenliegenden Nachbarn hin gerutscht, wogegen die Nachbarn nichts einzuwenden hatten. Der Gemeinderat stimmte einhellig zu. Auch votierten die Politiker für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage in Gundelshausen.

Birgit Schmid