Riedenburg
Nachwuchs gibt den Ton an

Beim Tag der offenen Tür der Stadtkapelle nutzen viele Kinder die Chance, die Instrumente zu probieren

17.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Musikalische Jugend: Unter anderem der vierjährige Massimo Karmann (l.), Grundschülerin Josephine Uttlinger und der kleine Ben Müller (2) probierten bei der Stadtkapelle die Instrumente aus. - Fotos: Erl

Riedenburg (DK) Das Schlagzeug scheint das ideale Spielzeug für Massimo Karmann aus Ihrlerstein zu sein. Der Vierjährige sitzt wie ein Profi an den Becken und Trommeln, nimmt die Sticks in die Hand und drischt erstaunlich rhythmisch los. Auch die siebenjährige Josephine Uttlinger aus Riedenburg scheint ein Talent für Blasmusik zu haben.

Noch etwas schüchtern nimmt sie die Gartenschlauchtrompete in die Hand, setzt das Mundstück an und tatsächlich kommen ein paar Töne aus dem Plastiktrichter, der nun als Schalltrichter dient. Noch viel mehr als nur diese beiden Kinder haben am Sonntagnachmittag die Gelegenheit genutzt, in die Welt der Musik zu schnuppern und unverbindlich zu testen, ob Musizieren Spaß machen könnte. Die Stadtkapelle Riedenburg hatte mit ihrem Leiter Florian Aschenbrenner die Kinder und Eltern aus der Region eingeladen, um auf diese Weise für Nachwuchs in den eigenen Reihen zu werben.

Das Interesse der Besucher überraschte die Organisatoren. Bis zum Ende der Schnupperstunden hatten die 25 aktiven Mitglieder der Stadtkapelle, die den Kindern und manchmal auch den Eltern die Instrumente nahebrachten, reichlich zu tun. "Wir sind zufrieden, unsere Erwartungen wurden bei dieser ersten eigenen Veranstaltung als Auftakt für unsere Nachwuchsarbeit erfüllt. Zudem konnten wir uns ein Stück weit selber präsentieren", freute sich Aschenbrenner am Ende des Nachmittags.

Die Musiker hatten sich alle Mühe gegeben, die Freude an den Instrumenten zu vermitteln. In drei Räumen waren jeweils Blech- und Holzblasinstrumente sowie Schlagzeug und Trommel als Rhythmusgeräte zum Kennenlernen der verschiedenen Instrumentengruppen bereitgelegt worden. Wer alle drei Stützpfeiler der Blasmusik durchlaufen hatte, bekam mit den entsprechenden Stempeln im Laufzettel am Ende eine Nasenflöte als Geschenk. "Die Kinder waren sehr interessiert und wollten alles ausprobieren. Manche brachten sofort einen Ton hervor, andere erst mit etwas Übung, aber jeder hat was rausgebracht", ist die Erfahrung von Lena Gresko an diesem Tag. Die 25-Jährige spielt seit zehn Jahren Klarinette und auch ihr hat es viel Spaß gemacht, den Kindern den Umgang mit Holzblasinstrumenten zu zeigen. "Es ist sicher nicht alltäglich, dass Kinder ein Instrument lernen. Viele spielen lieber Fußball oder sitzen vor dem Fernseher", weiß sie.

An diesem Nachmittag aber haben auch zahlreiche Eltern großes Interesse an einer musikalischen Ausbildung für ihre Kinder gezeigt. Gresko glaubt, dass demnächst mindestens ein Mädchen, das viel Talent gezeigt hat, als neue Musikerin mit der Ausbildung an Saxofon oder Klarinette bei der Stadtkapelle beginnen wird. Florian Aschenbrenner schätzt die Zahl der Kinder, die an diesem Nachmittag ernsthaftes Interesse an Musik gezeigt haben, weit höher. Er geht von zehn bis 15 Kindern aus, die sich überlegen, ob sie ein Instrument bei der Kapelle lernen möchten. "Nachwuchs braucht jeder Verein. Wenn wir als Stadtkapelle auch weiterhin Feste und Feiern in der Stadt und der Region mitgestalten wollen, brauchen wir umso mehr Nachwuchsmusiker", erläutert er den Grund für diese publikumswirksame Offensive. Die Zielgruppe sind dabei Kinder im Grundschulalter ab der dritten Klasse. "Wir sind froh um jeden, der kommt", lädt er ein und nach den guten Erfahrungen des Tages überlegt er, eine ähnliche Veranstaltung in kleinem Rahmen nachzuschieben.

"Viele haben sich bei mir gemeldet, weil sie keine Zeit hatten. Die Eltern können ihre Kinder bei uns aber jederzeit nachmelden", versichert er. Seine E-Mail-Adresse ist info@stadtkapelle-riedenburg.de, per Telefon ist Aschenbrenner unter der Nummer (0162) 825 59 98 erreichbar.