Neuburg
Nach der Mittelschule zum Meisterbrief

Berufsexperten beraten direkt in der Parkschule – Lehrlinge dringend gesucht

25.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Keine Angst vor großem Publikum: Nico Hillner (links) war Absolvent der Neuburger Parkschule und lernt jetzt erfolgreich in der Glasfabrik. Seine früheren Schulkameraden streben nun den „Quali“ oder die Mittlere Reife an - Foto: r

Neuburg (r) „Zeugnisse sind nicht alles“, sagt Theodor Porada, Rektor der größten Volksschule im Landkreis. Jugendlichen mit praktischen Fähigkeiten sowie der Bereitschaft zu Fleiß und Pünktlichkeit eröffneten sich beste Berufschancen. Fingerzeige gab die Parkschule mit einer kleinen „Hausmesse“.

So kamen am Mittwoch Ausbilder, Schulleiter und Inhaber von zwölf Unternehmen in die Mittelschule am Englischen Garten. 150 Absolventen der 9. und 10. Klassen stellten Fragen und hörten Schilderungen aus interessanten Berufsfeldern.

„Das bringt uns was“, sagen die Mädchen aus der Klasse 10b. Sie steuern im Frühjahr die Mittlere Reife in der Parkschule an, Voraussetzung für den Einstieg in hochspezialisierte Berufe. Aber auch Bäcker, Metzger und andere Handwerksvertreter suchen motivierte Auszubildende. „Wöchentlich melden sich Betriebe und suchen Azubis“, berichtet Schulleiter Theodor Porada.

„Einen guten Lehrling würden wir sofort nehmen“, versichert Josef Westenthanner junior. Er hat selber den Quali in der Parkschule gemacht und führt jetzt mit dem Vater die Metzgerei in der Rohrenfelder Straße. Als Metzger lerne man viel, komme mit Menschen zusammen, habe immer etwas zum Essen „und es ist einfach ein schöner Beruf“, findet Westenthanner junior. Ernst Kaltenstadler warb für den Bäckerberuf. Sowohl in der Backstube wie als Fachverkäuferin finde man interessante Lehrstellen.

Als „Königsweg“ sehen die Hauptschulexperten das Erlernen eines Berufes mit der Möglichkeit, später die Meisterprüfung anzusteuern. Oder sie wagen den Weg über die Berufsoberschule bis zur Fachhochschulreife. Nico Hillner (17) hat nach der Parkschule eine Stelle bei St.Gobain Oberlandglas bekommen, lernt jetzt fleißig in der Berufsschule und will die Mittlere Reife nachholen. „Ich bereue es nicht, dass ich mich in den letzten eineinhalb Schuljahren noch einmal kräftig hineingekniet habe“, versichert er am Mikrofon den in der Aula versammelten Absolventen.

50 streben im M-Zweig die Mittlere Reife an, ein weiteres Drittel den qualifizierenden Abschluss. Eine Handvoll wird ganz ohne Abschluss gehen, aber auch sie fänden zunächst als Ungelernte Arbeitsstellen. „Die Rahmenbedingungen in unserer Region sind so gut wie noch nie“, fordert Rektor Theo Porada seine Schützlinge auf, die Berufswahl ernsthaft anzugehen.

Der von der Schule und Sozialarbeiter Markus Bach zum siebten Mal organisierte Infotag „Ausbildungsbetriebe hautnah“ bietet eine gewisse Orientierung. Das Besondere sei der direkte Kontakt der Fachleute mit den Schülern, so Markus Bach. Die Sache sei vorbildlich und werde von der Stadt Neuburg voll unterstützt, sagte Bürgermeister Rüdiger Vogt und verteilte Schokoriegel als „Nervennahrung“. Danach waren die Vertreter folgender Firmen am Zug: Audi, Hoffmann, Saint Gobain Oberlandglas, Kliniken St. Elisabeth, Schreinerei Pettmesser, Metzgerei Westenthanner, Bäckerei Kaltenstadler, Bauer Schrobenhausen, Frisiersalon Wittek, Eurocopter Donauwörth, Bauinnung Neuburg und Sozialbildungszentrum Neuburg.