Ingolstadt
Musik ohne Grenzen

Tradition neu interpretiert: Das Trio Sormeh spielt armenische, griechische und persische Musik

07.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Heiter bis melancholisch: Mona Matbou Riahi, Golnar Shahyar und Jelena Popržan (von links) bei ihrem Auftritt in der Neuen Welt in Ingolstadt - Foto: Pacher

Ingolstadt (DK) Das kann nur in Ingolstadt passieren. Die Sängerin Golnar Shahyar hebt zu einem dramatischen Stück an und fängt nach den ersten beiden Silben an zu kichern. Aus dem „Adio“ wird die stadtprägende Automarke.

So viele Exemplare an einem Tag hätten sie davon noch nie gesehen. Und am gleichnamigen Kreisel seien sie gleich mehrmals vorbeigefahren. Da kann das mit dem Buchstabenverwechseln schon einmal vorkommen.

Vergnügt bis ernsthaft, heiter bis melancholisch ist der Abend mit dem Trio Sormeh aus Wien. Die drei jungen Frauen eröffnen dem Publikum in der Neuen Welt einen weiten Horizont an Oriental, Balkan oder Klezmer, alles weit über das Erwartbare hinaus. Gepaart mit Ethnoklängen und Jazz, Cabaretsongs oder Volksliedern. Mit großem Respekt und Wissen um die Tradition und Freude am Bewahren und Erneuern wechseln Golnar Shahyar und Mona Matbou Riahi aus dem Iran und Jelena Popržan aus Serbien spielerisch zwischen den Sprachen und Kulturen – und den Instrumenten. Glasharmonika, Bratsche, Trommeln, Klarinette oder Berimbau. Herausragend sind ihre ausdrucksstarken und wandelbaren Stimmen.

Mit Esprit, Virtuosität und Experimentierfreudigkeit präsentieren sie ihre eigenen Kompositionen und Vertonungen armenischer, griechischer und persischer Musik und Texte. Auf Jiddisch, Farsi, Ladino. Es sind Wiegenlieder, sehnsuchtsvolle Stücke wie „Elegy“, frech-fröhliche wie „Morenika“ oder herrlich schräge Arrangements. Ein Konzert wie eine Reise, ein Abend mit Musik ohne Grenzen.