Kitzbühel/Ingolstadt - Die Ingolstädter Triathletin Anabel Knoll ist bei der Triathlon-Europameisterschaft über die Supersprint-Distanz (500 Meter Schwimmen, 12 Kilometer Radfahren, 3,1 Kilometer Laufen) auf Platz 18 gelandet.
Mit dem Halbfinale am Freitag war die 25-Jährige zufrieden, im Finale am Samstag reichte die Kraft nicht mehr für eine Top-10-Platzierung.
"Ich versuche immer noch, meine Rennform zu finden, aber jetzt ist es an der Zeit, den Kopf hochzuhalten. " Das schrieb Anabel Knoll, Triathletin des SC Delphin Ingolstadt, nach der Supersprint-EM in Kitzbühel auf ihrem Instagram-Account. Es war der letzte Wettkampf vor den Olympischen Spielen und die 25-Jährige hatte vor dem Wettbewerb als Ziel eine Platzierung in den Top-10 anvisiert. Im Halbfinale sah das alles noch gut aus. "Gemeinsam mit meiner Zimmerpartnerin Lena Meißner haben wir als Taktik vorher abgesprochen, beim Schwimmen zu versuchen, eine Lücke zu bekommen, und beim Radfahren so zu fahren, dass wir es nicht auf eine Laufentscheidung ankommen lassen müssen", sagte die 25-Jährige gegenüber unserer Zeitung.
Das funktionierte besser als erwartet. Meißner und Knoll stiegen gemeinsam mit der Französin Audrey Merle nahezu zeitgleich aus dem Wasser (Knoll: 6:21 Minuten) und konnten auch beim Radfahren einen Vorsprung von mehr als 20 Sekunden auf die nächstbeste Konkurrentin herausfahren. Die Ingolstädterin brauchte für die zwölf Kilometer auf dem Rad 18 Minuten. Nachdem Merle auf der Laufstrecke sieben Sekunden schneller war als Knoll (11:27 Minuten), kam die 25-Jährige als Zweite mit der Gesamtzeit von 37 Minuten ins Ziel. "Dass wir nur zu dritt waren und das so gut geklappt hat, hat uns überrascht", sagte Knoll.
Diese Platzierung reichte locker für den Finaleinzug, schließlich qualifizierten sich von den drei Halbfinalrennen jeweils die besten Neun für das Finale, die drei Zeitbesten des Restfeldes komplettierten das 30er-Feld im Finale. Vor dem zweiten Rennen des Wochenendes fühlte sich Knoll eigentlich fit, im Halbfinale war sie auf der Schotterstrecke beim Laufen aber etwas umgeknickt. In diesem Finalrennen dominierten nicht drei Athletinnen das Feld, sondern mehr als 20 Sportlerinnen befanden sich in der Spitzengruppe.
Für die 500 Meter Schwimmen benötigte Knoll mit 6:28 Minuten zwölf Sekunden mehr als die schnellste Schwimmerin Olivia Mathias aus Großbritannien. Auch beim Radfahren blieb das Feld eng beisammen. "Ich habe versucht, vorne mit der starken Radfahrerin Nicola Spirig-Hug mitzufahren", sagte Knoll über die Schweizerin, die mit 17:22 Minuten die beste Radzeit lieferte. "Das hat mir aber ein bisschen die Beine zerstört. "
Auf dem Rad war Knoll nur sechs Sekunden langsamer als Spirig-Hug, auf der ersten von zwei Laufrunden ging es der Ingolstädterin aber "total schlecht", wie sie nach dem Rennen sagte. Auf der zweiten Runde konnte sie zwar noch einige Konkurrentinnen überholen, für eine bessere Platzierung als Rang 18 reichte es aber wegen der Laufzeit von 11:08 Minuten nicht.
"Die Top-10 wären mein Ziel gewesen, dazu hat es nicht ganz gereicht", sagte Knoll. "Aber ich habe das Finale erreicht, es geht in die richtige Richtung. " Die Leistung im Halbfinale gebe Rückenwind für die anstehenden Trainingswochen.
Denn darum geht es nun hauptsächlich. In ihrem Instagram-Posting schrieb Knoll noch: "Focus on #roadtotokyo", der Blick geht also klar in Richtung Olympische Spiele. Mitte Juli geht der Flieger in die Hauptstadt Japans, zuvor steht ein Trainingslager in der Toskana an, vielleicht trainiert Knoll auch noch mit der anderen deutschen Triathletin bei Olympia, Laura Lindemann, auf Hawaii.
Lindemann gewann die Supersprint-EM in Kitzbühel übrigens in einer Gesamtzeit von 35:21 Minuten, Knoll kam nach 36:14 Minuten ins Ziel. Die 25-Jährige will nun vor allem an ihrer Laufleistung arbeiten. "Daran hapert es noch, in den nächsten zwei, drei Wochen will ich wieder dort hinkommen, wo ich schon einmal war", sagte Knoll. Der Plan ist es, bei Olympia die Spitzengruppe bei der dritten Disziplin nicht ziehen lassen zu müssen.
DK
Christian Missy
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