Riedenburg
Mit Tischtennis gegen die Krankheit Parkinson

Sport als Therapie: TTC Riedenburg engagiert sich für Betroffene

04.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:02 Uhr
Maximilian Sedlmeier
Beim TTC Riedenburg wollen Josef Limberger (von links), Marko Moor und Sebastian Schmid die an Parkinson leidenden Spieler betreuen. −Foto: Sedlmeier

Riedenburg - Die Diagnose der Krankheit Parkinson ist für alle Betroffenen zunächst ein Schock. Morbus Parkinson ist eine voranschreitende Krankheit, sie ist unheilbar und mit mehr als sechs Millionen Betroffenen die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung der Welt. Nun engagiert sich auch der TTC Riedenburg für Betroffene.

Den an Parkinson erkrankten Menschen stehen heute sehr wirksame Therapiemaßnahmen zur Verfügung, die - gerade in früheren Stadien der Krankheit - die Symptome in der Regel gut beherrschbar halten. Dass die Sportart Tischtennis Personen mit Parkinson auf vielfältige Weise hilft, ist zwischenzeitlich sogar wissenschaftlich belegt. Führende Neurologen halten Tischtennis für den Idealsport bei einer Erkrankung an Parkinson.

Der Verein PingPongParkinson hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Tischtennis für Menschen mit Parkinson, völlig unabhängig von der persönlichen Eignung, anzubieten. Der Verein möchte die etwa 400000 Betroffenen in Deutschland von den Sofas und aus der häufigen Isolation holen, hinein in die Sporthallen und unter die Menschen. Zu den bereits über 100 bundesweit eingerichteten PingPongParkinson-Stützpunkten gehört jetzt auch der in Riedenburg. Er soll die Großgemeinde Riedenburg und den Umkreis abdecken.

Eine Heimat hat die neugegründete Gruppe beim TV Riedenburg gefunden. Der dortige Abteilungsleiter Tischtennis des TTC Riedenburg, Marko Moor, war sofort Feuer und Flamme für die Aktion: "Man muss als Abteilung immer offen für Neues sein und darf keine Berührungsängste haben. Wir integrieren die PingPongParkinson-Gruppe in unseren Trainingsbetrieb, immer montags, mittwochs und donnerstags. Hier ist es problemlos möglich, auch Anfänger gut an den Sport heranzuführen." Ohne großen Zwang könne man sich hier untereinander kennenlernen, dem Vereinsleben näherkommen und neue Kontakte knüpfen. "Für uns ist wichtig, dass unsere Mitglieder Spaß am Tischtennis haben", betonte Moor.

Er wird im Trainerteam von zwei weiteren ehrenamtlichen Mitstreitern tatkräftig unterstützt. Josef Limberger trainiert die Kinder und Jugendlichen, Sebastian Schmid bringt mit seiner langjährigen Spielpraxis das Erwachsenentraining voran.

Auch Sven Trautner, der Regionsleiter Bayern von PingPongParkinson, ist froh einen weiteren Standort in Bayern zu haben: "Es ist schön zu sehen, wie die Standorte sich vermehren. Trotz der schwierigen Corona-Situation gelingt es uns, weitere Vereine auf unsere Seite zu ziehen." Trautner dankt dem TV Riedenburg für die Unterstützung und wünscht dem TV und seiner Gruppe viel Spaß und Erfolg.

Jeder, der an Parkinson erkrankt ist, kann sich bei Sven Trautner melden und die individuellen Möglichkeiten besprechen. "Egal ob Anfänger wie ich, oder Fortgeschrittener, jeder ist willkommen. Und selbst wenn es für Tischtennis nicht mehr reichen sollte, ist der gegenseitige Austausch unter den Betroffenen ein wichtiger Baustein unserer Arbeit."

Gerne kann man sich aber auch direkt beim TV Riedenburg melden. Kontakt Regionsleiter PingPongParkinson Bayern: Sven Trautner E-Mail bayern@pingpongparkinson.de oder im Internet www.pingpongparkinson.de.

Kontakt TV Riedenburg: Marko Moor, Abteilungsleiter Tischtennis, E-Mail: ttc-riedenburg@web.de oder im Internet unter www.tv-riedenburg.de

DK

Max Sedlmeier