Schrobenhausen (SZ) Mit viel Krach und Rauch begrüßten die Böllerschützen der königlich privilegierten Feuerschützen (FSG) gestern das neue Jahr. Das traditionelle Neujahrsanschießen um 14 Uhr verfolgten am Stadtwall rund 60 Zuschauer.
Das lautstarke Spektakel hat einen festen Zuschauerstamm, den gestern selbst feuchtkaltes Wetter nicht abhalten konnte. Ein paar mehr Neugierige würde sich Böllerreferent Detlef Riemann zwar schon wünschen, insgesamt freute er sich jedoch, dass zumindest das Interesse unter den Böllerschützen an dem Termin immer größer wird. Von den 30 Mitgliedern hatten sich 25 auf dem Stadtwall zu dem traditionellen Neujahrsgruß aufgereiht. So viele wie noch nie. Erstmals waren auch statt der sonst üblichen drei diesmal fünf Kanonen auf dem Stadtwall positioniert. Alle von Vereinsmitglied Franz Mayer selbst gebaut, berichteten die Böllerschützen stolz.
Mit 400 Gramm Pulver wird die größte Kanone für jeden Schuss geladen. Eine Menge an Schießpulver, die aus Sicherheitsgründen früher, beim Neujahrsanschießen vor dem Rathaus, nie verwendet werden konnte. Weshalb Riemann auch froh ist, dass die Böllerschützen nun auf dem Stadtwall stehen können. Den größten Knall macht allerdings der Standböller von Helmut Heßberg, der bei jedem Bumm 200 Gramm Pulver verschießt. Nachdem erstmals die Straße am Stadtwall für die Dauer des Neujahrsanschießens gesperrt war, konnten die Zuschauer ungestört vom Straßenverkehr das Spektakel genießen.
Selten sei die Verunsicherung zum Jahresanfang so groß gewesen, sagte Bürgermeister Karlheinz Stephan in seiner kurzen Ansprache. Allerdings spüre man von der viel beschworenen Wirtschaftskrise noch nicht viel. "2009 wird uns Klarheit bringen", war sich Stephan sicher.
Sicher ist schon jetzt, dass es ein Jahr der Jubiläen werden wird. Abgesehen von 20 Jahren Mauerfall, 40 Jahren Mondlandung und 60 Jahren Gründung der BRD hat auch Schrobenhausen ein besonderes Jubiläum zu feiern: die 20-jährige Städtepartnerschaft mit Perg. Das Jubiläum werde man gemeinsam mit Freunden aus den französischen und englischen Partnerstädten begehen, kündigte Stephan an.
