Waldkraiburg (SZ) Sie schlugen im Laufe ihrer Karrieren wahrlich schon viele Eisstockschlachten. Fuhren dabei triumphale Siege ein, mussten aber auch schon so manche bittere Niederlage einstecken. Ja, Rosa Schmucker, Elisabeth Koppatz, Franziska Felbermeir und Gertraud Kukol sind echte Routiniers in ihrer Sportart.
Sie sind Athletinnen, die sich so schnell von nichts aus der Bahn werfen lassen.
Und das hat durchaus seine Vorteile. So wie jetzt, bei der Bayernliga-Rückrunde 2011/12, die im Waldkraiburger Eisstadion ausgetragen wurde: Eine Vielzahl enger Partien, ein nervenaufreibender Modus gerade am Finaltag – alles kein Problem für das Damenquartett des SSV Schrobenhausen! Und so gab es am Ende einen sensationellen Erfolg zu feiern, nämlich den Aufstieg in die Zweite Bundesliga Süd . . .
Lediglich die fünf Erstplatzierten qualifizierten sich nun dafür – aus einem Feld von insgesamt 24 Damenvertretungen. Nun gut: Dass die SSV-Frauen nicht zu den schlechtesten zählen würden, war eigentlich von Anfang an klar gewesen. Aber zu den heißen Aufstiegsaspirantinnen waren sie dennoch nicht gerechnet worden – obwohl die Schrobenhausenerinnen schon in der Vorrunde, im November in Degendorf, hatten aufhorchen lassen. Auf Position sieben waren sie damals gekommen, mit nur drei Punkten Rückstand auf Position eins. Das machte Mut für die Partien in Waldkraiburg!
Und siehe da, die SSV-Vertretung konnte ihre gute Ausgangsposition dort tatsächlich ausnutzen: Mit insgesamt 29:17 Zählern beendete sie die Rückrunde und zog dadurch auf Rang sechs liegend in die etwas komplizierte Platzierungsrunde ein. Deren Modus: Bei einem eigenen Sieg ging es eine Bahn hoch, bei einer Niederlage eine Bahn runter. Und diejenigen Teams, die am Ende auf den obersten Bahnen standen, hatten dann eben die besten Platzierungen inne.
Die Schrobenhausenerinnen schafften dabei prompt die perfekte Punktlandung: Nach jeweils zwei Triumphen gegen den SV Haus im Wald (23:7, 25:3) und den SV Unterneukirchen (23:3, 19:5) sowie zwei zwischenzeitlichen Schlappen kamen sie genau zum richtigen Zeitpunkt auf der Bahn zwei an. Das bedeutete: Mindestens Rang vier im Endklassement – und damit der direkte Aufstieg in die Zweite Bundesliga Süd!
Dass dann im abschließenden „kleinen Finale“ etwas die Luft raus war und das SSV-Quartett zwei Mal dem EC Mariaposching unterlag (5:25 und 6:14) – was soll’s? Ihr ganz großes Ziel hatten die Schrobenhausenerinnen ja dennoch in Waldkraiburg erreicht!
Dementsprechend glücklich wirkten sie nach dem Wettkampf. „Routine und Gefühl setzten sich diesmal wieder gegen jugendliche Kraft durch“, lächelte etwa Rosa Schmucker. Bleibt aus ihrer Sicht nur zu hoffen, dass das in der neuen Eissaison 2012/13, dann eben eine Etage weiter oben, erneut so sein wird . . .
Endstand der Damen-Bayernliga 2011/12: 1. EC Zaundorf; 2. EC Eintracht Bürgerholz Regen; 3. EC Mariaposching; 4. SSV Schrobenhausen; 5. TSV Massing 08; 6. EC Haslangkreit; 7. SV Haus im Wald;; 8. SV Unterneukirchen; 9. TV Geiselhöring; 10. ETSV 09 Landshut; 11. EC Blau-Weiß Taiding; 12. DJK Sandizell; 13. DJK SV St. Oswald; 14. SC Tegernbach; 15. EV Fischerdorf; 16. 1 FC Neunburg vorm Wald II; 17. SV Ober-/Unterbrunn; 18. BSG Altenstadt; 19. ESC Fischen; 20. TuS Töging; 21. ESV Nürnberg Rangierbahnhof II; 22. DJK Sulzbach; 23. EC Alt München; 24. AC Neustift (Die fünf Erstplatzierten steigen auf).
Artikel kommentieren