"Missbrauch von Daten war nur Frage der Zeit"

19.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:40 Uhr

Eichstätt (osm) Nachdem vergangene Woche der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein eine CD mit rund 17.000 Kundendaten zugeschickt wurde, flammte die Diskussion um den Datenschutz in Deutschland neu auf. Die Frage stellte sich, wie sicher denn die eigenen Daten seien und wie man sich am besten vor Missbrauch schützen könnte.

Alex Droog (47), Landschaftsarchitekt aus Denbosch/Niederlande: "Das Thema Datenschutz ist auch in meiner Heimat aktuell. Ich vertraue zwar dem Internet, jedoch gebe ich meine Daten dort nicht leichtfertig weiter, da es mir nicht sehr sicher erscheint. Ich achte genau darauf, wem ich meine Daten gebe. Meiner Bank zum Beispiel vertraue ich in Sachen Datenschutz."

Michael Schmidpeter (49), Referent für Altersseelsorge aus Eichstätt: "Onlinebanking ist nichts für mich, ich habe dabei kein sicheres Gefühl. Man musste damit rechnen, dass die persönlichen Daten irgendwann missbraucht werden, denn die technischen Möglichkeiten dazu gab es schon immer. Es war nur eine Frage der Zeit. Woher hätten die Telefonhotlines denn sonst die ganzen Nummern"

Sebastian Kirschner (22), Student aus Kaldorf: "Gerade in den vielen Internetcommunities merkt man nicht, dass Jugendliche Angst um ihre persönlichen Daten haben. Per Suchmaschinen findet man so einiges im Internet über Personen raus, die sich darüber oftmals nicht im Klaren sind. Die Grundlagen zum Datenschutz sind ja gesetzlich vorhanden. In Betrieben ist es sogar vertraglich festgelegt, dass Daten nicht weitergegeben werden dürfen, so gesehen sind unsere Daten eigentlich sicher. Die Schwachstelle heißt Mensch."

Simone Böhner (28), Erzieherin, und Christian Walter (27), Industriemechaniker aus Regensburg: "Wir mögen es nicht, transparent zu sein, doch der Staat weiß eh alles über seine Bürger, dagegen sind wir machtlos. Es wird immer schwarze Schafe und Schlupflöcher geben. Gerade die elektronische Datenverarbeitung bietet Hackern leichten Zugang zu unseren Daten. Deswegen sind wir bezüglich dem neuen biometrischen Reisepass auch sehr skeptisch."

Rudolf Heckl (79), Rentner aus Eichstätt: "Für was gibt es den Datenschutz, wenn er uns Bürger nicht vor Missbrauch schützt? Der Staat und die Regierung sind jetzt gefragt, es ist ihre Aufgabe nun zu handeln."