Reichertshofen
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung kommen nicht gut an

Bauausschuss lässt Verkehrsinseln wieder entfernen Mehrfamilienhaus in der Gangshoferstraße erneut abgelehnt

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Reichertshofen (vov) Die meiste öffentliche Aufregung gab es bei der jüngsten Bauausschusssitzung über die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung an der Jahnstraße. Im März 2016 hatte der Bauausschuss beschlossen, dass für ein Jahr zur Probe mobile Fahrbahnverengungen eingesetzt werden.

Die meisten Anwohner waren nicht begeistert.

Ziel der Maßnahme war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, da viele Autofahrer auf der geraden Straße gerne Gas geben. Doch bei den Anwohnern, die bei der Verwaltung eine Stellungnahme abgegeben hatten, kam die Maßnahme nicht gut an. Sieben Anlieger waren massiv gegen die Fahrbahnverengungen, nur vier Anwohner sprachen sich dafür aus.

In ihren Stellungnahmen führten die Anwohner unter anderem aus, dass viele Autofahrer die Fahrbahnverengungen einfach umfahren und dazu den Sportparkplatz nützen würden. Dadurch sei es auch für Kinder gefährlicher geworden, die den Sportparkplatz überqueren, über den früher kein Auto gefahren sei.

Außerdem könnten durch die Verengungen keine Lastwagen zum Entladen schwerer Güter halten, argumentierte ein anderer Anlieger. Zur Sitzung waren auch einige Anlieger erschienen. Der Bauausschuss folgte der Mehrheit der Anlieger und beschloss, die Verengungen wieder entfernen zu lassen. Dies soll in Kürze erfolgen. Bürgermeister Michael Franken (JWU) sagte, dass zur Verkehrsberuhigung eine weitere Geschwindigkeitsmessanzeige ortsauswärts geplant sei.

Der Bauausschuss hielt außerdem weiterhin das umstrittene geplante Mehrfamilienhaus in der Ganghoferstraße für nicht genehmigungsfähig. Das Projekt war erst kürzlich im Gemeinderat behandelt worden, wo für das Gebiet ein Bebauungsplan aufgestellt worden war. Das Landratsamt Pfaffenhofen war hingegen der Meinung, dass sich der massive Baukörper mit einer Grundfläche von 282 Quadratmetern in die Umgebung einfügt und genehmigungsfähig sei. Das sah der Bauausschuss weiterhin anders. Das Vorhaben fiel einstimmig beim Ausschuss durch, der das Vorhaben weiter als einen "Ausreißer" im Gebiet beurteilte. Das Landratsamt hat angekündigt, das gemeindliche Einvernehmen zu ersetzen.

Einstimmig durchgewunken wurde der Antrag auf Errichtung eines Kindergartens mit Kinderkrippengruppe am Kellerweg. Als möglichen Zeitpunkt für den Baubeginn sah Bürgermeister Michael Franken bereits den September.